Aymen Barkok konnte sein erstes Tor im Waldstadion bejubeln.
Aymen Barkok konnte sein erstes Tor im Waldstadion bejubeln.

Nach dem 3:0-Sieg über Mainz 05 war die Freude bei Spielern und Verantwortlichen groß, nicht nur über die drei Punkte, sondern auch wegen der sehr erfolgreichen Hinrunde. Wir haben für euch die Stimmen nach dem Spiel gesammelt.

Aymen Barkok: „Ich freue mich, dass der Trainer mir von Spiel zu Spiel das Vertrauen gibt und ich mich beweisen kann. Als ich den Ball von Hrgota bekommen habe, stand nur noch einer vor mir. Und dann ging es schnell. Ich konnte mich nicht orientieren, habe es aber versucht, alleine zu machen. Und es hat ja geklappt. Vor einem Jahr konnte ich es mir noch nicht vorstellen, hier in der Bundesliga aufzulaufen. Das Selbstvertrauen kommt vom Trainer. Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier vor der Heimkulisse zu jubeln.“

Niko Kovac: „Wir sind mit dem Spiel und dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Wie wir die Mannschaft und den Klub verändert haben, das freut mich. Es ist schön, dass wir nach 16 Spielen 29 Punkte haben. Das Spiel heute haben wir ganz gut begonnen – bis zum Tor. Dann haben wir nachgelassen. Die Mainzer waren ab dann präsenter und haben sehr viele Chancen herausgespielt. Wir müssen uns ganz klar bei Lukas Hradecky bedanken, der heute eine fantastische Leistung gezeigt hat. Die Mainzer waren heute ebenbürtig. Wir das Spiel 3:0 gewonnen. Ein Ergebnis, dass den Spielverlauf überhaupt nicht widerspiegelt. Nach der Roten Karte war es dann natürlich etwas leichter. Wir versuchen in dieser Saison so wenige Gegentore wie möglich zu kassieren. Das erhöht für uns die Wahrscheinlichkeit, dass man Spiele dann auch gewinnt. Deshalb freue ich mich, dass wir zu Null gespielt haben. Die 29 Punkte sind aber eine Momentaufnahme. Ich bin, was das angeht, ein bisschen langweilig. Aber wir müssen die 40 Punkte voll machen. Man sieht, dass jetzt Mannschaften, wie Ingolstadt und Hamburg, kommen und von hinten nachschieben. Die waren nach sechs Spieltagen abgeschrieben. Und warum soll diesen Teams nicht eine solche Rückrunde gelingen, wie jetzt uns die Hinserie gelungen ist? Ich traue dem Frieden nicht. Wir werden weiterhin hart arbeiten. Wenn wir die 40 Punkte haben, können Sie mich gern nochmal ansprechen. Dann werde ich die Ziele für die Eintracht für diese Saison korrigieren. Für mich persönlich war es ein schönes Jahr. Wir haben das Unmögliche möglich gemacht. Jetzt sind wir nach 16 Spielen Dritter. Ich glaube, es hat von uns niemand erwartet, dass wir dort stehen, wo wir stehen. Aber wir sind erst bei der Halbzeit und müssen die zweite noch zu Ende spielen.“

Marco Fabián: „Heute haben wir die drei Punkte hier behalten. Ich bin sehr zufrieden und werde jetzt Weihnachten feiern. Dass wir momentan auf dem dritten Platz stehen, hat uns keiner geschenkt, sondern das haben wir gemeinsam als Team erarbeitet. Jetzt müssen wir dranbleiben. Es ist gerade ein Traum für alle, dass wir in der Tabelle so weit oben stehen. Als ich im letzten Winter herkam, war die Mannschaft in einer schwierigen Situation. Jetzt genießen wir den Augenblick, aber wir müssen weiter nach vorne schauen. In der Rückrunde müssen wir auch so konstant bleiben, denn wir hoffen und wollen natürlich oben dran bleiben.“

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Weihnachten kann kommen. Das ist auch für die Fans eine überragende Geschichte. Wir haben jetzt 29 Punkte. Wir haben die Vorrunde zwar noch nicht komplett beendet, weil wir ja noch ein Spiel haben, aber die Pause steht vor der Tür. Es war ein gelungener Abschluss, zumindest vom Ergebnis. Es war aber auch Spielglück dabei, das muss man ganz klar sagen. Die Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt, aber wir hatten auch einen überragenden Lukas Hradecky im Tor. Er hat uns im Spiel gehalten. Wir haben uns sehr, sehr schwer getan gegen eine richtig gute Mainzer Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben sie taktisch überragend gespielt und uns vor einige große Fragezeichen gestellt. Bis zur Roten Karte war es eine sehr zähe Geschichte. Bei dem Platzverweis sind beide übereinander gefallen. So eine Situation habe ich selber auch oft gehabt. Ich weiß nicht, ob man da Rot geben muss. Es sind halt so Situationen dabei und es wurde so entschieden, sogar sehr schnell, aber ich hoffe, dass Cordoba höchstens für ein halbes Spiel gesperrt wird (lacht). Der Platzverweis hat uns dann natürlich in die Karten gespielt. Wie gesagt, es war Spielglück dabei, das muss man ganz ehrlich sagen. Nach der Roten Karte waren wir zwar immer noch nicht klar in unseren Situationen und haben viele Fehlpässe gespielt, trotzdem haben wir dann die Lücken gefunden, auch bei den Kontern. Der Kleine, also Aymen (Barkok, Anm. d. Red.), hat das dann natürlich überragend gemacht. Auch wie er das dritte Tor vorbereitet hat. Vielleicht hätten wir das 2:0 schon früher machen können. Wir konnten aber sehen, dass der eine oder andere Spieler auf der Felge lief. Wir sind froh, wenn Anfang Januar alle, auch die Langzeitverletzten, wieder zurück sind und wir dann wieder auftanken können – und auch schön leiden können in der Vorbereitung. Ich werde in den nächsten Tagen aber sicher nicht über die Punkteausbeute sprechen. Es wird so bleiben, wie es ist. Wir müssen die 40 Punkte machen – natürlich so schnell wie möglich, das wäre super – und zwar mit dem, was uns dahin gebracht hat. Wir müssen die einfachen Dinge richtig machen. Wenn wir dann 40 Punkte haben und es sollten noch ein paar Spieltage sein, dann können wir gerne über das eine oder andere nächste Ziel reden. Aber erstmal müssen wir unsere Hausaufgaben machen. Das ist das Wichtigste. Dass wir nach 16 Spieltagen schon so weit sind, das freut uns unheimlich und wird uns für die nächste Phase viel Auftrieb geben. Ich bin trotzdem noch sauer über das Wolfsburg-Spiel und auch über andere Spiele. Mit diesem Spiel heute bin ich auch nicht ganz glücklich. Das hat nichts mit unnötiger Unzufriedenheit zu tun, sondern einfach damit, dass wir an diesen Dingen arbeiten müssen und diese besser machen müssen. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir um die Meisterschaft spielen, aber wir haben einen Anspruch an uns selbst. Das wird auch der Trainer so sehen. Wir möchten den Anspruch haben, dass jeder das Beste aus sich herausholt. Heute haben wir aber nicht das Beste herausgeholt, aber wir waren dafür effektiv.“

Marco Fabián freut sich mit den beiden Matchwinnern Barkok und Hrgota.
Marco Fabián freut sich mit den beiden Matchwinnern Barkok und Hrgota.

Branimir Hrgota: „Wir haben die erste Halbzeit nicht so gut gespielt. In der zweiten Halbzeit kommen wir mit mehr Energie auf den Platz und die Mainzer bekommen die Rote Karte. Mit dem zweiten Tor war es dann für uns entschieden. Wir haben versucht, Pressing zu machen. Aber das ist uns nicht so gelungen. Wir standen zu weit weg von den Gegenspielern. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht. Es war auf jeden Fall gut für die Mannschaft, dass wir das Tor früh machen. David spielt den langen Ball sehr gut auf mich.“

Axel Hellmann (Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt): „Das Spiel war, wie alle anderen auch, hart umkämpft. Unser Torwart hat uns im Spiel gehalten. Am Ende ist es aber auch Ausdruck dieser Hinrunde, dass wir so ein Spiel dann gewinnen. Ich will jetzt mal nicht den Fußballfachmann raushängen lassen, aber in der ersten Halbzeit haben die Mainzer taktisch gezeigt, wie man gegen uns spielen muss. Es war eine der besten Leistungen von einer Mannschaft, die gegen uns gespielt hat. Aber wir haben halt die Tore gemacht. Im Moment hast du die Situation, dass du einen Barkok reinwirfst und der macht dann das 2:0. Wenn man mal vom Wolfsburg-Spiel absieht, haben wir durch die harte Arbeit momentan das Glück auf unserer Seite. Jetzt können wir froh sein, dass es in die Winterpause geht. Man hat heute gesehen, dass für uns jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Wir können ein bisschen durchatmen und mentale und körperliche Frische zurückgewinnen. Die Ausgangslage mit 29 Punkten ist natürlich außerordentlich gut für die Rückrunde. Es ist einfach stark, dass wir über acht, neun Monate kein Heimspiel mehr verloren haben – und das gegen hochkarätige Gegner. Da muss ich dem ganzen Trainerteam und der sportlichen Leitung ein Riesenkompliment machen, das ist bemerkenswert.“ 

Makoto Hasebe: „Jetzt herrscht bei uns eine gute Atmosphäre. Aber trotzdem, wir müssen ganz klar besser spielen. Aymen Barkok hat großes Potenzial, das hat er heute gezeigt.“

Martin Schmitt (Trainer FSV Mainz 05): „Nach vorne spielen wir unsauber, hinten bekommen wir zu viele Tore. Trotz einer korrekten Leistung bis zu 75. Minute, konnten wir hier nichts mitnehmen. Wir haben zu viel liegengelassen. Natürlich geht man mit einer 0:3-Niederlage nicht gern in den Urlaub. Andererseits haben wir 20 Punkte auf unserer Habenseite, auf der fünf bis sechs Punkte mehr hätten drauf sein können. Wir hatten einen spannenden aber anstrengenden Herbst. Daher werden wir jetzt durchschnaufen.“

Bitte denkt daran, die Leistung der Spieler hier zu benoten.

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5 Kommentare

  1. Wie lange haben wir auf so einen Zauberer in unseren Reihen gewartet. Unglaublich mit welcher Eleganz er durch die Gegenspieler tanzt, der Ball klebt ihm förmlich am Fuß. Das ist alles eine flüssige Bewegung. Zum Tor des Monats wird es wohl wegen des Costa-Hammers nicht reichen… aber vielleicht käme das auch zu früh. Einen zweiten Lars Ricken der an seinem Jokertor zerbrochen ist, brauchen wir auch nicht.
    Danke für das vorgezogene Weihnachtsgeschenk gestern. Das Spiel war einach nur spannend und die Mainzer haben uns alles abverlangt.

    Gruß SCOPE

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  2. Moin moin zusammen. Bin gestern erst spät aus dem Stadion heim gekommen, habe aber dafür die letzte Nacht den Schlaf der Gerechten geschlafen. 🙂 Nochmal danke an unsere Jungs für dieses geile Ergebnis, auch, wenn man zugeben muss, dass die Mainzelmännchen über weite Strecken überlegen waren. Hätten wir Lukas nicht gehabt, dann wären wir wohl schon in der ersten Halbzeit sang- und klanglos untergegangen. Egal, auch solche Spiele muss es halt mal geben und und man muss dann das Quäntchen Glück haben. Wir hatten es und das ist auch gut für den Kopf. Es gab Zeiten, da wären wir hier untergegangen, aber der Fußballgott hatte ein Einsehen mit der Eintracht. Zur Stimmung im und um das Stadion muss man sagen, dass es perfekt war. Draußen alles friedlich und drinnen laut und wieder mal Stimmung pur.

    Da ich leider dieses Mal keine Karte in der Westkurve hatte, durfte ich zumindest unsere Fankurve mal von der Haupttribüne aus betrachten, was auch mal nicht schlecht war. Ist halt eben doch die geilste Kurve der Welt und jeder andere Verein wäre froh, wenn er solch aktive und laute Fans hätte. Zum Spiel selber kann ich nur sagen, dass ich froh darüber bin, dass die Jungs mal ein paar Tage verschnaufen können. Lange ist es ja nicht, aber besser als nichts. Das schwere Spiel gegen die Brausetruppe steht ja noch an und eine große Pause wird es wohl nicht geben.

    Wenn ich z. B. nicht gewusst hätte, dass Fabian auf dem Platz steht, dann hätte ich wohl gesagt, dass er schon Urlaub hat. Chandler, Mascarell, und auch Vallejo leisteten sich gestern teilweise katastrophale Fehlpässe und Rebic stand immer auf der Kippe zu rot. Seine Schauspielkunst ist echt nervig. Ein Glück, dass Kovac noch rechtzeitig reagierte. Mit Barkok sollte man gleich den Vertrag bis 2025 ohne AK machen. Dieser Junge ist ein Diamant und das sehen jetzt auch andere Vereine. Ich hoffe, dass er uns noch ein wenig erhalten bleibt.

    Ich wünsche euch allen ein frohes Fest, ein paar ruhige Stunden und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir sehen uns dann wieder im ersten Spiel gegen Darmstadt.

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  3. „und auch schön leiden können in der Vorbereitung.“

    „Mit diesem Spiel heute bin ich auch nicht ganz glücklich. Das hat nichts mit unnötiger Unzufriedenheit zu tun, sondern einfach damit, dass wir an diesen Dingen arbeiten müssen und diese besser machen müssen. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir um die Meisterschaft spielen, aber wir haben einen Anspruch an uns selbst. Das wird auch der Trainer so sehen. Wir möchten den Anspruch haben, dass jeder das Beste aus sich herausholt. Heute haben wir aber nicht das Beste herausgeholt, aber wir waren dafür effektiv.“

    Super Fredi, wenn das die Philosophie aller im Verein ist und weiter so vorgelebt/gelebt wird, dann kann es mit unserer Eintracht über die Jahre was richtig gutes werden. Das was die Region, unser Traditionsverein verdient hat, man sieht was man alles erreichen kann mit Mentalität und Einsatzwillen. Das ist unter Niko Kovac definitiv hart erarbeitet, so wie Niko als Spieler war, ist er auch als Trainer. Das gefällt mir persönlich total gut, im Gegensatz zur Spielweise großteils z.B. unter Veh, ist es jetzt unter NK genau so wie ich mir persönlich es vorstelle. Man mag sich gar nicht vorstellen was mit einem höheren Etat und weiteren Strukturverbesserungen alles möglich wäre, in so fern die Spieler weiter so sorgfältig ausgewählt werden, hierzu das Paradebeispiel Jesus, der total bescheiden und demütig ist. Kurzum ich bin beigeistert, man siehe nur wer alles hinter uns in der Tabelle steht! Grossartige Arbeit von allen Beteiligten. Auch wenn man sich als Beispiel Timmy Chandler ansieht, fast abgeschoben und am besten schon verkauft.. Und jetzt? Das ist unter anderem der knochenharten Vorbereitung unter Niko Kovac zu verdanken, der Spieler offensichtlich verbesert, ihnen Vertrauen schenkt und sie mit Selbstbewusstsein vollpumpt. Weiter so, besser gehts unter Berücksichtigung aller Faktoren inklusive unserer finanziellen Mittel und was letzte Saison los war, definitiv nicht! Bin persönlich mehr als zufrieden und einfach nur dankbar für diese tolle Hinrunde und Entwicklung. Frohes Fest.

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  4. GrabbiGrabbi
    NRW-Adler stimme Dir zu. Über den Sieg bin ich aber sehr glücklich und zufrieden, auch wenn er mit Glück errungen war. Lukas Hradecky hatte tolle Reflexe und hat uns damit im Spiel gehalten. Er hatte aber auch zwei fürchterliche Böcke und wir hätten deswegen verlieren können. Ich glaube, er ärgert sich selbst darüber. Seine Spielweise gefällt mir aber; und als Typ. Ante Rebic hat mich auch genervt. Er spielt sehr körperbetont. Das soll er auch. Doch die Schauspielerei macht die guten Eindrücke immer wieder zu nichte. Als er im Strafraum kurz gehalten wurde, hätte er sich losreissen können. Der Angriff wäre dann dahin gewesen – die SGE aber noch im Ballbesitz. So wird es nichts, mit einer Bundesligakarriere. Und bei den Schiedsrichtern steht er auch unter besonderer Beobachtung.

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  5. zu rebic: sicher nervt auch mich so ein gefalle, wie es robben in Perfektion kann, aber man muss auch sagen, dass sowas hin und wieder gepfiffen wird (zwar nicht für uns aber generell) nehmen wir die beiden Szenen aus dortmund gestern, da waren die Berührungen ähnlich, dort soll es ein Elfmeter gewesen sein, hier sind sich alle einer Schwalbe einig. irgendwie passt da auch irgendetwas nicht ganz……;-)

    ansonsten: frohes Weihnachtsfest an alle!

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