SchaafEs war ein gewohntes Bild, dass der Anhang von Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag zu sehen bekam. Kaum pfiff Schiedsrichter Dr. Jochen Drees die Partie gegen den VfB Stuttgart ab, senkten sich die Köpfe und man schlich langsam und nachdenklich vom Platz. Die bohrenden Fragen, die danach gestellt wurden, wiederholen sich regelmäßig nach den Niederlagen in der Fremde. Wie kann es jedesmal wieder passieren, dass die Hessen nach Führungen oder teils sehr guten Phasen so einbrechen? Weshalb verlieren die Adler auf einmal den Faden und später dann auch die Partien? Und warum gelingt es Mannschaften, die sonst im Schnitt höchstens 1, bestenfalls 2 Treffer erzielen, auf einmal so viele Tore zu schießen?

Birgit Zmrhal ist Diplom-Psychologin und Sportpsychologin in Frankfurt. „LIFEchanger“ heißt ihr Coachingangebot, dass helfen soll, Potentiale zu erkennen und diese dann auszuschöpfen. Die Hessen, so analysiert Zmrhal im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau, haben sich im Kopf eine Hürde konstruiert: „Man hat beispielsweise zwei Auswärtsspiele hintereinander verloren und tritt erneut in der Fremde an, schon setzt sich ein Mechanismus in Gang: Statt von einem Gegner zu sprechen, gegen den man gewinnen will und kann, denkt man nur an eine mögliche Niederlage, die man verhindern will.“ Die Sportpsychologin unterscheidet hierbei zwei Aspekte: Auf der einen Seite Bedrohung, auf der anderen Seite Herausforderung. Optimalerweise erkennt man in jedem Spiel eine Herausforderung. In diesem Fall sind die Akteure „ganz konzentriert auf die Bewältigung der Aufgabe, ich will das Spiel gewinnen und werde alles dafür tun. Ich bin klar auf mein Ziel und mein Tun fokussiert„, so Zmrhal.

Sieht man die Adler im Waldstadion auflaufen, hat man genau dieses Gefühl. Nicht umsonst liegt die letzte Niederlage jetzt schon sieben Partien zurück, gegen den FC Bayern München verlor man letztmals vor heimischer Kulisse am 11. Spieltag mit 0:4. Klammert man die Begegnung gegen Hertha BSC Berlin, als es ein wildes 4:4 gab, einmal aus, dann kann durchaus behauptet werden, dass im Stadtwald die richtige Balance gefunden wurde. 19:8 Tore und 17 von 21 Zähler in diesen Partien sind eine sehr ordentliche, europapokalwürdige Bilanz. Verlässt die Mannschaft aber die Otto-Fleck-Schneise, fängt sie stark an zu wackeln. Die Souveränität und Stabilität verschwindet aus dem Spiel, einfachste Fehler, die selbst in den Amateurklassen bitter bestraft werden, führen zu Gegentreffern. Der Gegner wirkt auf einmal größer, als er eigentlich ist – aus der Herausforderung wird eine Bedrohung. „Ich habe ein Auswärtsspiel, habe schon dreimal verloren. Und denke: Oh Gott, was passiert jetzt, nur nicht wieder verlieren, nur keine Fehler machen„, erklärt Zmrhal dieses Phänomen. „Das ist eine Bedrohung. Ich will negative Konsequenzen vermeiden. Selbstzweifel und Unsicherheit treten auf.“ Das Selbstbewusstsein verschwindet völlig und der Fokus liegt auf dem Negativen, dem Schlechten. Die Beine werden schwer, es ist, als läge eine schwere Last auf einem. Wer kennt sie nicht, die Situationen aus dem Alltag, wenn aus der Lust ein großer Frust wird? Eine Aufgabe nicht so läuft, wie man sich das gewünscht hat? Dinge, die einem eigentlich einfach fallen, auf einmal Schwierigkeiten bereiten, wenn man Angst hat, sie falsch zu machen?

21.03.2015, Fussball, 1. BL, VfB Stuttgart - Eintracht FrankfurtStatt die Auswärtsaufgaben mit freier Sicht anzugehen und sich auf die Spiele zu freuen, setzt genau der gegenteilige Mechanismus ein. „Schon wieder ein Auswärtsspiel, schon wieder ein schwächerer Gegner, gegen die dürfen wir auf gar keinen Fall verlieren. Und schwupps ist der Fokus auf „Verlieren“.“ Rückblick 2012: München, Allianz-Arena, Champions-League-Finale, FC Bayern München – FC Chelsea. Im „Finale dahoam“ hatte der deutsche Rekordmeister dreimal einen entscheidenden Vorsprung vor den Engländern. In der 84. Minute ging man in Führung, die kurze Zeit später egalisiert wurde, in der Nachspielzeit gab es einen Elfmeter, der dann verschossen wurde, und im Shoot-Out vergab Chelsea sogar den ersten Elfer. Und was passierte? Die Bayern verloren in ihrer heimischen Arena gegen einen deutlich unterlegenen Gegner mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Verlustängste tauchten auf, man hatte zuvor doch schließlich schon sein großes Ziel erlangt: Nämlich das „Finale dahoam“ überhaupt zu erreichen – es auch zu gewinnen, davon sprachen nur die wenigsten im Vorfeld. Gleiches erlebt man bei den Hessen, wenn sie in die Stadien der Republik reisen. Nur nicht verlieren, bitte! Sich selbstbewusst hinzustellen und zu sagen, wir sind besser, wir gewinnen auch? Die Selbstzweifel wachsen. Spätestens, wenn es dann im eigenen Kasten klingelt, wird wieder nachgedacht: „Er macht sich Gedanken, die sich auf die Vergangenheit beziehen, nur nicht wieder verlieren, wie vorletztes Wochenende. Oder die Zukunft, wenn wir heute verlieren, rutschen wir auf Platz x, statt sich auf die nächste Aktion und seine Stärken zu konzentrieren.“

Was also tun, um diese negativen Gedanken zu überwinden? „Ich brauche Techniken, um mich immer wieder auf den Moment zu konzentrieren und das Negative auszublenden„, schlägt Zmrhal konkret vor. „Wenn also irgendetwas schief geht, verabredet man als Gruppe ein Zeichen, das können gekreuzte Finger sein oder eine geballte Faust oder ein anderes Signal.“ Dem Misserfolg durch einfache Gesten entgegenwirken also? Es bedürfe natürlich noch mehr, weiß die Psychologin. Jeder Spieler brauche eine Vorbereitung auf eine solche Situation. „Er muss darauf eingestellt werden, wenn etwas nicht klappt. Wie gehe ich mit Misserfolg um? Wie reagiere ich bei einem Gegentor?“ Das Negative müsse schnell ausgeblendet, der Rückschlag sofort abgehakt werden. So wie es ausgerechnet bei der Partie, die von den Fans zuvor schon als verloren aufgegeben wurde, passierte. Beim FC Augsburg lagen die Adler am 20. Spieltag eigentlich aussichtslos mit 0:2 zurück, kämpften sich jedoch wieder heran und holten noch einen überraschenden Zähler. Und auch in Leverkusen (1:1) und Hoffenheim (2:3) spielten die Frankfurter so, dass es trotz Punktverluste wenig harte Kritik gab. Die Erwartungen waren eben deutlich niedriger, als bei den Partien gegen Kellerkinder. Für die Niederlagen musste sich aber nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Trainer einige scharfe Worte anhören. Welche Rolle spielt er bei diesen bitteren Pleiten, die ganz Frankfurt grübeln lassen? Auch Schaaf müsse, so Zmrhal, auf seine Körpersprache achten. Im Stadion werde er sowieso kaum gehört, also übertrage sich ein Kopfschütteln oder Abwinken sofort auf die Mannschaft. „Es braucht eine authentische Reaktion, okay abgehakt, passiert, weiter geht’s„, fordert Zmrhal vom Übungsleiter. „Ein Trainer ist in einer speziellen Situation: Er spielt nicht mit. Er ist emotional extrem aufgeladen, kann aber nur relativ wenig tun.“ Auswechseln zum Beispiel – etwas, was der 54jährige überhaupt nicht gerne tut. Gerade deshalb müsse er eine Strategie entwickeln, damit das Team wisse, wie es auf Rückschläge zu reagieren habe.

RussDer nächste wichtige Schritt, wenn eine Mannschaft verloren hat, ist die richtige Analyse. War wirklich alles so schlecht, nur weil man wieder in den entscheidenden Momenten zu spät kam? Was ist mit den Zeiträumen, in denen die Adler die Partien vollständig im Griff hatten? „Auch im schlechtesten Spiel findet sich stets etwas Gutes. Nur nicht alles global verteufeln„, fordert die Expertin. Eine Krisensituation dürfe nicht nur auf taktische oder spielerische Defizite reduziert werden, es müsse auch mentale Unterstützung angeboten werden. Denn die Kompetenz, Fußball spielen zu können, verschwindet ja nicht innerhalb weniger Sekunden. „Ein Einbruch binnen kurzer Zeit ist sicherlich eine Kopfsache„, ist sich Zmrhal ziemlich sicher. Deshalb dürfe man bei der Nachbetrachtung nicht nur die schlechten Dinge hervorheben. „Das Positive, die Ressource erkennen, auch im Negativen. Habe ich gelernt – und das ist in jedem Alter erlernbar – auf das Gute zu achten, habe ich eine viel größere Chance, aus dem Tief herauszukommen. Ganz konkret: Nach jeder Trainingseinheit drei Dinge finden, die ich wirklich gut gemacht habe.“ Durch Selbstwertschätzung und kleine Rituale zurück in die Erfolgsspur? Es klingt wohl einfach, als es wirklich ist.

 

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11 Kommentare

  1. Prima Beiträge Chris,
    ist zwar keine große Rückmeldung, liegt aber eher an gegebenen Umständen.
    Sehr bitter das alles.

    Viele Grüße

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  2. Zu diesem Psychologischen Aspekt, passt die Aussage von Marc stendera: „Wir sollten uns fragen, warum wir auswärts nicht den Kampf drin haben wie zu Hause. Wenn eine Mannschaft unbedingt gewinnen will, bringt sie eine Führung auch mal durch.“
    Ich möchte hier nicht von einer Offenbarung sprechen, aber Marc spricht als jüngster Akteur von uns, über ein Kopf- Willenproblem.

    Zu dem tragischen Unglück.
    Mir fehlen einfach die Worte!
    Die Anteilnahme hier im Forum und in allen Medien ist riesig.

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  3. Super zusammengefasst. Guter Artikel.
    Aus der sportpsychologischer Sicht ist das Problem sehr anschaulich beschrieben. Ich denke auch, dass es bei uns ein Kopfproblem ist. Das hat auch bereits Schaaf gesagt, dass sich die Mannschaft zu lang mit dem Gegentreffer beschäftigt statt die Ärmel hochzukrempeln und zu fighten. Man hat auch gesehen wie gelähmt unsere Abwehr nach dem Gegentreffer agiert hat. Sicherlich kommt noch hinzu, dass man ggf. hätte auswechseln können, vielleicht liegt es auch am Spielermaterial,
    aber sicherlich vorwiegend ein mentales Problem. Ich finde auch den Lösungsansatz sehr anschaulich dargestellt.

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  4. @olga: Danke für die netten Worte. Ja, das war gestern ein schlimmes Ereignis – doch weiterhin war es, so denke ich, die richtige Entscheidung unserer Redaktion, dass Fußballleben normal weiterlaufen zu lassen. Vielleicht entsteht ja hier noch eine kleine Diskussion am heutigen Tag.

    @nicknackman: Ja, ich bin inzwischen auch eher der Meinung, dass es ein Kopfproblem ist. Ein Konditionsproblem zumindest ist es auf keinen Fall, dafür haben wir doch schon zu viele Treffer in der Schlussviertelstunde erzielt. Eine Frage des Könnens ist es auch nicht, 34 Zähler hat man nicht umsonst schon gesammelt. Ein Trainerproblem? Sehe ich jetzt weniger, auch wenn ich in der FR gelesen habe, dass nicht jeder im Team mit der Art des Trainers klar kommt. Aber das wird es wohl immer wieder geben, es wird niemals den Coach geben, den alle Spieler lieben werden ;-).

    Ich weiß nicht, inwiefern sich die SGE in der Vergangenheit schon Gedanken über einen Mentalcoach gemacht haben. Wäre sicherlich mal sehr interessant herauszufinden, ob es solche Überlegungen schon gab, bzw. gibt oder man davon nicht viel hält. In heutigen Zeiten, wo das Geschäft so komplex ist, ist ein Mentalcoach eigentlich unerlässlich…

    Frau Zmrhal spricht einige sehr interessante Punkte an. Spannend finde ich vor allem ihre Interpretationen des „Zeichen setzens!“ – Kein rumgebrülle, keine sinnfreie Grätsche, etc, sondern einfach kleine Zeichen, Non-verbale Kommunikation, genauste Vereinbarungen, sich gegenseitig durch kleine Gesten motivieren. Eine Sache, die ich bei uns selten sehe, nehmen wir mal das hilflose Klatschen gefolgt von einem „Kopf nicht hängen lassen“, raus! Positive Energien freisetzen, sich klare Ziele setzen und diese nicht mit dem Wörtchen „nicht“ versehen. Statt „wir wollen heute nicht verlieren“ sagen, wir „wollen punkten!“ Auch so Sätze wie „wir haben nichts zu verlieren“ gehören in die Mottenkiste, Phrasenschwein – man hat jede Woche etwas zu verlieren – dann lieber den Mund halten und sagen „wir wollen dort natürlich punkten!“ Es sind Kleinigkeiten, die ausschlaggebend sind für Erfolg oder Misserfolg – und viele dieser Kleinigkeiten spielen sich im Kopf, weniger in den Beinen ab.

    LG
    Christopher

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  5. @christopher
    Absolut deiner Meinung. Wichtig fand ich auch das Beispiel mit der Schokolade. Sobald man daran denkt, verspürt man Lust
    darauf, und übertragen auf die Mannschaft jetzt „Bloß nicht verlieren“ lähmt die Beine und Geist.
    Das wir ein Gegentor bekommen kann jederzeit passieren aber in der Kürze der Zeit soviele Dinger zu fangen ist ein mentales Problem.

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  6. Hey Chris,

    in der Tat, habe den Beitrag wegen des gestrigen Ereignisses übersehen.

    Puh, ich finde das zum Teil echt hartes Brot. Ich sehe es seit jeher so, dass solche von der Fr. Zmrhal (bei dem Namen muss man echt 3x hinschauen ^^) wiedergegebenen Ansichten nur von Leuten kommen, die selbst nie so richtig im Mannschaftssport dabei waren.
    Keine Frage, der Kopf spielt eine große Rolle! Aber ich finde das ganze wird viel zu sehr aufgebauscht. Wenn ich früher bei Ligaspielen im Handball oder heute auf Turnieren im Fußball spiele, dann schaltet sich dieses Ganze drumherum im Kopf automatisch aus. K.A. ob das nur bei mir so ist, aber Druck habe ich stets nur vor einem Spiel empfunden, sobald der Anpfiff ertönt ist war es egal, ob ich beim Favoriten oder beim Underdog gespielt habe.
    Ich persönlich mache wenn überhaupt den Spielstand für etwaige Verkrampfungen verantwortlich. Ich habe z.B. eine Führung schon immer als „gefährlicher“ empfunden als einen Rückstand, denn dann hat man ja was zu verlieren. Bei einem Rückstand bin ich da ganz pragmatisch, es kann ja nur noch besser werden. Die Höhe von siegen/Niederlagen wird in meinen Augen auch vollkommen überbewertet. Ist doch egal ob man mit einem oder mit vier Toren verliert. Null Punkte sind null Punkte. Ich würde immer darauf gehen (mit fortschreitender Zeit immer mehr) den einen Punkt zu erreichen, mit steigendem Risiko.
    Genauso sehe ich das beim Spiel auch. In der Hinrunde haben wir doch die viele Siege nach Rückständen
    (Köln, Gladbach) oder zwischenzeitlichen Rückschlägen (Hamburg, Bremen) geholt, ganz zu schweigen von den Heimspielen gegen Mainz oder Berlin…. Was habe ich uns da noch hochgejubelt, dass es eine Stärke ist, dass Gegentore nichts ausmachen…

    Die Krönung finde ich ist ihr Vorschlag mit den gekreuzten Fingern oder anderen Signalen. Das ist in meinen Augen großer Quatsch, im nettesten Fall würde ich das als Zwangsaktionismus abtun.
    Vielleicht gehe ich da auch zu sehr von mir aus, ich hatte schon immer so eine Olli Kahn Mentalität, vorbei ists erst wenn der Schiri abpfeift. Aber dann bedarf es höchstens solchen „Aktionen“ wie z.B. Olli Kahn in Hamburg (Meisterschaft 2001) als er nach dem 0:1 mit seinem Antreiben nach dem Gegentor (nicht das Rumtänzeln vor der Freistoßmauer^^) versucht hat auf die Spieler einzuwirken. Aber kein individuelles Fingerkreuzen, echt nicht!!!

    Das wo ich der Frau recht gebe ist die Körperhaltung des Trainers! Das ist mir bei Schaaf oft aufgefallen, dass die doch schon sehr negativ daherkommt (gequältes Gesicht, etc…), das ist z.B. bei Klopp ganz anders. Da könnte man definitiv an Schaaf arbeiten. Hier glaube ich schon, dass diese Körpersprache viel ausmacht, da das zureden ob der Lautstärke im Stadion nahezu unnötig ist. Und Spieler nehmen war ob man über sie den Kopf schüttelt oder man sie motiviert.

    Ich denke es wird aktuell einfach zu viel aus diesem Thema an sich gemacht.
    Unterm Strich haben wir ein Spiel verloren indem wir nicht nur nicht schlechter, sondern sogar besser waren, das ist vielen anderen Vereinen auch schon passiert…
    Hamburg ist auch ein Kellerkind und dort haben wir gewonnen (das sogar trotz schlechter Leistung ^^).

    Trotzdem gut von dir zusammengefasst Chris! Ich sehe nur vieles anders 😉

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  7. @starlight: Tja, so können zwei Welten bei so etwas aufeinanderprallen :-). Wenn ich persönlich Fußball spiele, kann ich selten alles ausblenden. Phasenweise schießen mir so viele Dinge durch den Kopf und manchmal spüre ich dann selber, wie die Beine immer schwerer werden, das nichts mehr geht, selbst die einfachsten Bälle über 3-5 Meter landen beim Gegner in den Füßen. Ob mir, der jetzt nicht öfter als 2mal die Woche Fußball spielt, ein Mentalcoach hilft, weiß ich nicht ;-). Aber auf der Ebene, auf der sich unsere Eintracht befindet, kann das ganz wichtige Nuancen ausmachen im Kampf um die Punkte. Wie gehe ich mit Rückschlägen um? Was mache ich, wenn das immer wieder passiert? Es ist jetzt bereits das zweite Mal in kürzester Zeit, dass uns so etwas „mental belastendes“ trifft (Letztes Jahr die 86. Minute, dieses Jahr dieses Phänomen auswärts bei den „Kellerteams“), sodass ich hier irgendwie von einem „Zufall“ sprechen kann.

    Zu deinen Beispielen der Rückstände aufholen: Gegen Köln und Berlin war es zuhause, da sind wir dieses Jahr zum Glück überraschend stark. Das Gladbachspiel war i.m.A. eine ganz große Ausnahme, da hat einfach alles gepasst, gegen den HSV hat uns ein Traumtor gerettet. Ich will das nicht kleinreden, aber die Ausreißer nach oben in der Fremde waren mir zu selten, die Abstürze hingegen viel zu häufig (5 Spiele so zu verlieren tut schon echt weh!!!). Immer dann, wenn wir nicht Favorit waren (Leverkusen, Gladbach, Wolfsburg, Schalke, Augsburg) haben wir echt gute Partien auf anderen Plätzen gezeigt und dann gegen die, wo man eigentlich mal mindestens 8-10 Punkte holen muss, holen wir keinen einzigen? Ich sehe da ein klares mentales Problem – und deshalb gebe ich Frau Zmrhal in Ihren Ansichten – so komisch ihr Name sich auch lesen mag 😉 – absolut recht! Und hoffe, die Macher der SGE verschließen sich nicht gänzlich vor dieser Möglichkeit, einen Sport-Psychologen zu befragen!

    LG

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  8. Ich lese das bei deinen argumenten etwas raus, das so traurig ich es auch finde, heute nicht mehr gegeben ist.
    Du gehst dabei doch noch sehr stark davon aus, dass die Profis tatsächlich am Verein hängen und sich tatsächlich Sorgen machen.
    Ich denke, dass das früher durchaus der Fall war, heute bei den ganzen Wandervögeln, leider nur noch eine Plattitüde ist. Scheren sich ein Chandler, Zambrano, Madlung, Hasebe(!) oder Seferovic um den Verein Eintracht Frankfurt? Steigt er ab, gehen sie halt woanders hin, who cares. Wichtig ist doch nur, dass in der Außenwirkung keiner davon was merkt, Thema Öffentliche Wahrnehmung…
    Wie gesagt, das ist traurig, aber ist leider so. Wenn eine „Verbundenheit!“ überhaupt zutrifft, dann höchstens wenn der Erfolg an finanzielle Anreize gekoppelt ist, wovon ich direkt nichts weiß…
    Natürlich ist es daher Aufgabe des Trainers diesen unbedingten Willen aus den Jungs rauszukitzeln ^^
    Und an der Stelle wäre eine Unterstützung, wie ich oben ja schon angedeutet habe, durchaus sinnvoll…

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  9. @starlight: Nein, sie scheren sich nicht um den Verein. Das erwarte ich auch gar nicht. Ein guter Arbeitnehmer muss sich nicht unbedingt mit seinem Arbeitgeber voll identifizieren. Es ist Wunschdenken, ja, aber das gibt es nur noch sehr selten. Davon aber hängen die psychischen Probleme, die ich anspreche, nicht zusammen. Trotzdem scheint sich bei uns immer wieder eine Kette von Fehlern zu ergeben, die sich nachweislich bislang durch das Trainerteam noch nicht abstellen ließ. Klar hat man nach einer Führung etwas zu verlieren – aber gerade dann muss ich meine Spieler so mental stärken, dass sie die Führung als Lust und nicht als Last empfinden. Unbeschwert traten wir wirklich nur gegen die großen Teams auswärts auf – warum nicht auch endlich gegen die Teams, die unter uns stehen? Das kann sich in meinen Augen wirklich nur über die Psyche geregelt werden. Physisch sind wir gut aufgestellt, die Mannschaft wirkt fit, ich habe, das Wolfsburgspiel einmal ausgeklammert, noch nicht das Gefühl gehabt, dass wir wegen fehlender Kraft verloren haben.

    Bei der Körperhaltung von Schaaf sind wir uns aber 100% einig. Hier müsste einiges getan werden, da kommt es sehr auf die Zeichen an. Aber das wird ein hartes Training für unseren Coach ;-).

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  10. Willst du etwa sagen unser aller Thommy Schaaf wäre Veränderungen genüber nicht offen? 😀

    Okidoki, nur eine Anmerkung, hier muss die Betonung deutlich auf AUSWÄRTS liegen, wie du ja geschrieben hast. Denn daheim haben wir ja gegen Hamburg, Paderborn und Freiburg z.B. gewonnen…

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  11. @starlight: So weit würde ich bzgl. unserem Thommy nicht gehen ;-). Im Gegensatz zu seinen Bremerzeiten hat er ja – zumindest was sein Verhalten an der Seitenlinie angeht – schon eine deutlichen Wandel vorgenommen. 😉

    Genau, es handelt sich ausschließlich um die Auswärtsspiele. Zuhause ist alles in Butter, drei Heimniederlagen sind völlig im Rahmen, 24 Punkte eine wirklich gute Quote. Wir sind zwar hier „nur“ 8., aber zwischen Platz 4 und uns liegen auch nur 4 Punkte, zwischen uns und Rang 10 aber schon deren 6. Wir setzen uns hier doch deutlich von den anderen Mittelfeldmannschaften ab. Hier gibt es wirklich nicht viel zu meckern ;-).

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