Trotz des großem Kampf musste sich die Eintracht am Ende knapp geschlagen geben.

Nach dem Auswärtssieg in Berlin ging es für die Eintracht vor heimischer Kulisse gegen den FC Bayern München. Ein Spiel, dass man im Vorhinein durchaus schon als „Bonusspiel“ bezeichnen konnte, denn vor jeder Saison ist klar, dass man seine Punkte gegen andere Mannschaften als gegen den Rekordmeister holen muss. Trotzdem wollte man den Schwung aus dem Spiel gegen Hertha BSC Berlin mitnehmen und den amtierenden Meister im eigenen Stadion vor große Probleme stellen. Mit viel Kampf und Leidenschaft verlangten die Hessen den Münchnern alles ab und hätten mit etwas mehr Spielglück und der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung durchaus einen Punkt holen können. Am Ende verlor man mit 0:1 und konnte trotzdem stolz auf die eigene Leistung sein. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Eine einzige Unachtsamkeit entscheidet das Spiel
Eintracht-Trainer Niko Kovac schickte im defensiven Mittelfeld Gelson Fernandes für den noch immer mit Knieprobleme kämpfenden Makoto Hasebe von Beginn an aufs Feld. Zudem durfte Aymen Barkok für den formschwachen Mijat Gacinovic von Beginn an wirbeln. Die SGE spielte von Beginn an mutig mit, presste die Bayern früh und spielte im Grunde genommen mit ihrer eigentlichen Auswärtstaktik: Hinten kompakt und sicher stehen, bei Ballverlusten des Gegners mit den schnellen Außen Ante Rebic und Marius Wolf nach vorne stürmen. Dies gelang den Hessen in der ersten Halbzeit auch ein paar Mal richtig gut. Schon zu Beginn des Spiels hätte Barkok alleine auf den Münchener Keeper laufen können, wäre er nicht von Arturo Vidal von den Beinen geholt worden. Diese Szene war einer der großen Aufreger der Partie, denn eigentlich handelte es sich in diesem Fall um eine klare rote Karte, insbesondere, weil die zurückeilenden Innenverteidiger der Bayern nicht mehr eingreifen hätten können. Der Schiedsrichter, der wie viele Schiedsrichter großen Respekt vor dem deutschen Rekordmeister zu haben schien, entschied sich für die gnädige Variante und zeigte Vidal gelb. Auch wenn die Münchner in der Folgezeit eine kleine Drangphase entwickelten, stand die Eintracht immer gut und sicher – bis auf dieses eine Mal. Nach einer Ecke verschliefen die Hessen die genaue Zuordnung und so war es ausgerechnet Vidal, der zum 0:1 einköpfte. Der Spieler, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz stehen hätte dürfen. Und so war es dieser eine Eckball, der den gesamten Kampf, die Leidenschaft und den Einsatz der Mannschaft zunichte machte.

Auf Augenhöhe
Neben dem knappen Ergebnis, dass bereits zeigt, dass man mit dem Champions-League-Teilnehmer mithalten konnte, sprechen auch die Statistiken eine klare Sprache. Durch eine starke zweite Halbzeit, in der man sogar mehr Ballbesitz als die Münchner hatte, ergibt sich eine Ballbesitzstatistik von 50:50. Dies ist gerade für den FC Bayern sehr ungewöhnlich, da sie in der Regel die Spiele dominieren und in dieser Statistik klar vorne liegen. Mit 12:5 Torschüssen hatte man auch deutlich mehr Aktionen vor dem Tor – im Grunde waren die Bayern ohnehin bis auf dieses eine Mal bei der Ecke nicht gefährlich vor dem Tor der Frankfurter. Gegen eine Mannschaft wie die Bayern, ein großer Erfolg und ein Zeichen dafür, wie stark die Defensive der Hessen ist. Was wäre wohl gewesen, wenn man seine eigenen Offensivaktionen gezielter und konsequenter zu Ende gespielt hätte? Zudem hätte Vidal spätestens in der zweiten Halbzeit vom Platz fliegen müssen: Bei einem weiteren harten Foul hätte der Chilene eigentlich gelb-rot sehen müssen, aber auch hier entschied sich der Schiedsrichter Gnade vor Recht ergehen zu lassen und so ging Vidal kurze Zeit später vom Feld, aber nur weil Bayern-Trainer Jupp Heynckes genau wusste, wie viel Glück er in diesem Fall hatte. Kurze Zeit später gipfelten die Fehlentscheidungen des Schiedsrichters beinahe in einer roten Karte für Marius Wolf, der bei einem üblichen Foul, für das es in der Regel die gelbe Karte gibt, rot sah. Einzig dem Videoschiedsrichter war es zu verdanken, dass Wolf aus der Kabine zurück aufs Feld geholt werden konnte und die SGE somit nicht auch noch Unterzahl agieren musste. Alles in allem etwas viele Fehlentscheidungen in einem Spiel, in dem nur Kleinigkeiten den Ausschlag geben sollten.

Mit Stolz und Selbstvertrauen in die nächsten Spiele
Am Ende waren sich aber alle Beteiligten und Anhänger der Eintracht einig: Trotz der Niederlage konnte man sehr stolz auf die Mannschaft sein. Sie bot den Bayern einen großartigen Kampf, war leidenschaftlich und unbequem für die Münchner. Eine weitere Bestätigung dafür, dass die Hessen sich auf dem richtigen Weg befinden. Weitere Punkte sollten mit einer solchen Leistung noch vor Weihnachten machbar sein und man kann mit viel Selbstvertrauen in die kommenden Partien gehen.

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3 Kommentare

  1. Vorab: ich bin wirklich dankbar für den kostenlosen Content, den die Seite bereitstellt und genieße es eure Artikel zu lesen!
    Würde mir nur wünschen, dass die Spielanalysen wieder etwas stärker auf Taktiken, Insides, Verbesserungspotenzial etc. eingehen. Die meisten Leser haben das Spiel ja gesehen, daher finde ich es etwas müßig nur das offensichtliche Spielgeschehen zusammenzufassen.

    Zum Spiel: Insgesamt recht starke Vorstellung von uns. Auf der linken Seite habe ich zunehmend den Eindruck, dass Willems der Zug zum Tor verloren geht. Auch wenn am Ende natürlich die Kräfte des Gegners schwinden, hat Tawatha neue Dynamik ins Zusammenspiel mit Rebic gebracht. Auch Willems Standard fand ich leider erneut ziemlich schwach (zu viele Flanken viel zu tief geschlagen). Positiv überrascht hat mich gestern definitiv Fernandes. Sein Laufpensum und seine Zweikampfstärke haben uns über weite Teile des Spiels eine Dominanz des Mittelfeldes gesichert, wie ich sie aus der letzten Saison (noch mit Huszti) in Erinnerung hatte.

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  2. Alles gesagt , gute Zusammenfassung.
    Insgesamt waren die Ergebnisse gestern auch nicht so schlecht für uns.
    Jetzt gilt es die Qualität und den Kampfgeist für Hamburg aufrechtzuerhalten. Volle Konzentration nur auf dieses eine , nächstes Spiel. Damit sind wir gut gefahren und Ich vertraue auf NK das er das auch wieder hinbekommt.
    Ich freue mich bereits auf Dienstag
    Forza SGE !

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  3. Ich habe gestern ein sehr engagiertes und kämpferisch super Spiel unserer Mannschaft gesehen, in beiden Halbzeiten. Jedoch ärgern mich immer wieder diese Schiedsrichter Entscheidungen zugunsten der Bayern.Das ist ja leider auch keine Einzelfall. Arturo Vidal hätte eindeutig bei seinem ersten Foul gegen Barkok am Anfang die Rote Karte bekommen müssen, da Boateng nicht mehr hätte eingreifen können. (Siehe: Sportstudio) Gut das übersieht ein Schiedsrichtiger vielleicht mal. Jedoch hätte er nach dem Foul an Wolf ihm ganz klar Gelb-Rot geben müssen. Ob dieser Platzverweis jedoch den Spielstand geändert hätte, das weiß ich auch nicht.

    Trotzdem bin ich sehr optimistisch für die kommenden Spiele.

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