Verloren - und doch ist nichts passiert. Die Eintracht bleibt auf Rang drei.
Verloren – und doch ist nichts passiert. Die Eintracht bleibt auf Rang drei.

Als die Frankfurter Eintracht am 18. Spieltag auf Tabellenplatz drei kletterte, war der Jubel im Umfeld groß. Seitdem haben es sich die Hessen auf dem Rang, der eine direkte Champions-League-Qualifikation mit sich bringen würde, bequem gemacht. Damit war am Samstagnachmittag nach der 0:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen nicht unbedingt zu rechnen. Doch die komplette Spitzengruppe, die vergangene Woche noch so erfolgreich war, patzte. Borussia Dortmund verlor beim SV Darmstadt 98 (1:2), die TSG Hoffenheim in Wolfsburg (1:2), Hertha BSC auf Schalke (0:2) und der 1. FC Köln zum Abschluss des Spieltages beim SC Freiburg (1:2).

Die Distanz zum Mittelfeld der Bundesliga ist dennoch groß geblieben. Der Abstand auf die auf Rang acht stehenden Breisgauer beträgt sechs Zähler und 15 Treffer, die Werkself ist acht Punkte und fünf Tore und die aktuell aufstrebende Mannschaft von Borussia Mönchengladbach neun Zähler und zwölf Treffer entfernt. Die Niederlage in Leverkusen war also eine, die nicht schmerzte! Der Eintracht ist es in den 19 Partien zuvor gelungen, ein stabiles Fundament mit einem Punkteschnitt von 1,75 aufzubauen. 18 Gegentreffer bedeuten, zusammen mit den Kölnern, noch immer die zweitbeste Abwehrreihe hinter dem FC Bayern München (zwölf Gegentore).

Trainer Niko Kovac ist ob der kurios verlaufenden Spielzeit um eine Einordnung bemüht: „Dass jeder jeden schlagen kann ist doch das Schöne an der Bundesliga. Keiner kann irgendwo hinfahren und sagen: ‚Die bügeln wir weg und dann fahren wir nach Hause.'“ Der Kroate verweist dabei mit Blick auf den 19. Spieltag darauf, wie schwer sich eine Partie gegen den Tabellenletzten gestalten kann. „Mir tut es zwar leid für den BVB, aber man sieht, dass unser 2:0 gegen Darmstadt gar nicht so schlecht war. Daran sieht man letzten Endes auch, wie schwer es ist, gegen Stahlbeton anzukommen.“

Was erwartet die Eintracht gegen den FC Ingolstadt?

Kovac warnt frühzeitig vor dem 1. FC Ingolstadt, der am Samstag ab 15.30 Uhr zu Gast im Waldstadion sein wird. Die Schanzer verloren erst in den Schlussminuten gegen den FC Bayern München mit 0:2 – und zeigten dabei die typischen Merkmale einer Mannschaft, die auf Rang 17 mitten im Abstiegskampf steckt. Viel Wille, große Leidenschaft, herzhafte Verteidigungsarbeit – aber viel zu wenig Torgefahr und Kreativität. „Wir müssen unsere Punkte in anderen Spielen holen“, sagte deren Coach Maik Walpurgis nach Abpfiff der Partie gegen den deutschen Rekordmeister. Etwa gegen die Eintracht, die in dieser Spielzeit noch keine zwei Niederlage in Folge einstecken musste?

Es ist nicht zu erwarten, dass die Oberbayern anfangen werden, ihr stabiles Defensivgerüst abzubauen. Unter Walpurgis kassierte das Team erst elf Gegentore in zehn Partien. Die Eintracht wird, wie schon gegen die Lilien passiert, auf einen tief stehenden Kontrahenten treffen. Das 3-4-3-System wird sehr defensiv ausgerichtet, die Offensivakteure sind kaum eingebunden und kommen daher nur selten zu Abschlüssen. Und wenn, dann sind Matthew Leckie (0 Treffer), Pascal Groß (ein Tor), Dario Lezcano und Lukas Hinterseer (jeweils drei Treffer) meistens glücklos, wie die Chancenvewertung von nur 18,9 Prozent zeigt (nur die Lilien sind schwächer mit 18,4 Prozent). Gefährlich wird es zumeist nur dann, wenn sich Linksverteidiger Markus Suttner den Ball in der Nähe des gegnerischen Tores hinlegen darf. Der Österreicher erzielte alle seine drei Saisontreffer per direkt verwandeltem Freistoß – die Eintracht etwa hat bei dieser Disziplin noch die Null stehen.

Ziel: Beton durchbrechen!

„Wir müssen zu sehen, dass wir durch diesen Beton durchkommen“, richtete Kovac bereits am Samstag den Blick auf diese Begegnung. Im Trainingslager in Abu Dhabi wurde genau auf diese Art von Partien hingearbeitet. Gegen Darmstadt etwa blieben die Eintracht-Akteure geduldig und wurden nicht nicht hektisch, obwohl es lange 0:0 stand. Der Coach war vor acht Tagen von der Dominanz seines Teams im zweiten Durchgang angetan. Kovac erhofft sich am kommenden Wochenende einen ähnlichen Auftritt seiner Mannschaft – und will eine böse Überraschung, wie sie etwa der BVB bei den Südhessen erlebte, mit aller Macht vermeiden.

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16 Kommentare

  1. kann man aber auch von der anderen Seite sehen .
    gegen kriselnde Leverkusener gewonnen und man
    hätte 4 Punkte auf den 4 Platz-
    soll heißen man hätte einen Megaspieltag gehabt und den Abstand zu allen vergrößert .

    Aber machen wir uns nix vor – das Spiel in Leverkusen war nicht schlecht .-
    und ich denke nicht das der Niederlagen noch viele Niederlagen folgen –
    soll heißen wir haben es noch in der eigenen Hand.
    und die anderen sind auch nicht unschlagbar

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  2. Viel wichtiger ist das 6-Punkte-Spiel am kommenden Samstag. Quasi ein Finale im Abstiegskampf. Gewinnen wir gegen Ingolstadt halten wir sie weiter auf Abstand. Ein Sieg wäre sehr wichtig für unser Saisonziel

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  3. @1, ja so kann man das auch sehen, aber bringt ja alles nix.
    Wir sollten uns auch eingestehen, wenn ein Gegner besser war, da kann man nur drauß lernen.
    Am Samstg kommt Ingolstadt, da zählt es wieder. Wenn wir zuhause weiter so fleißig punkten und ggf. den ein oder anderen Punkt auswärts einfahren, werden wir uns automatisch absetzen. Was die Zielsetzung für die Saison angeht, bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite kann ich Kovac verstehen, wenn er sagt, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind. Er will verhindern, dass die Entäuschung groß ist, falls wir einen einbrechen werden. Auf der anderen Seite, vermisse ich die breite Brust, die wir nach so einer bisherigen Saison ruhig haben dürfen. Warum bekennt man sich nicht und sagt, dass wir alles tun werden, um da oben zu bleiben??!

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  4. Ich denke Kovac wird klug genug sein, seine Jungs intern mit Europa heiß zu machen –
    und seien wir mal ehrlich ein Jahr wie dieses wird es nicht mehr so oft geben .
    Gladbach Wolfsburg , Dortmund , Schalke
    rein vom Potential alles Manschaften die vor uns an zu siedeln waren …..

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  5. Ja, klar, wir sind 3ter. Aber wir hatten bisher im Saisonverlauf, neben toller Leistungen, auch viel Spielglück. Ich persönlich schaue insbesondere auf Leverkusen, Gladbach, Schalke und Wolfsburg und hoffe, dass wir von denen 3 hinter uns lassen können. Dazu eventuell Köln. Das wird bei 14 Spielen schwer genug. Sollte das gelingen, ist 5-7 drin und wäre ein Geschenk!
    Aber bisher ist mir nicht bange. Die Leistungen sind Woche für Woche stark, der Einsatz auch. Mannschaft und Umfeld scheinen heiß und fokusiert – trotz Verletungspech. Ich will das eigentlich nicht, aber ich erwische mich dabei, zunehmend von Europa zu träumen. Ingolstadt, Hertha, Freiburg … in den nächsten 6 Spielen 4 zu Hause. Anfang April müßten wir zumindest wissen, ob wir ne Chance auf ganz oben haben.

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  6. Ich will nicht in diese scheiß Euro League !!!!!!
    Ich
    will
    CHAMPIONS LEAGUE ! hahahahahah 😀

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  7. Für die CL Qualifizierung hätte man im Winter nachrüsten sollen.
    Weder ein Huszti noch Fabian Ersatz.
    Zudem sah man, dass die IV aus 2 starken Spielern besteht.
    Mit dem aktuellen Personal ist die CL nur unter vielen positiven Faktoren zu erreichen.

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  8. @9
    Mit dem aktuellen Personal ist die CL nur unter vielen positiven Faktoren zu erreichen? Stimmt. Und wenn Du weitere 50 Mio in die Mannschafts investierst … auch.

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  9. Mit den Trapp Millionen;-)
    Natürlich ist mit Nachrüsten im Winter ein Platz weiter oben nicht garantiert, aber er erhöht sich.

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  10. @13, Kafka
    Erhöhen ist ja mal ein schwammiger Begriff. Laut verschiedenen Medien haben vor dieser Saison neben den Bayern diese 5 Vereine das meiste Geld ausgegeben: Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen, Schalke und Leipzig, alle über 40 Mio. Besser als die letzten Jahr ist damit eigentlich nur Leipzig.
    Mit am wenigsten ausgegeben haben übrigens Frankfurt, Hertha und Köln – weniger als Ingolstadt, Augsburg und Freiburg. Und bei Frankfurt, Hertha und Köln kann man doch durchaus sagen, das die bisher ne ordentliche Saison spielen, oder?

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  11. Kafka, neue Spieler kaufen heißt nicht besser werden. HSV in den letzten 3 Jahren fast 100 Mio, Hannover fast 35 Mio ausgegeben. Das bringt dich nicht sicher weiter. Im Gegenteil. Ich glaube dem jetzigen Kader den Rücken stärken ,das bringt mehr. Und die Lücken mit dem Nachwuchs schließen. Unsere Stärke ist nicht der beste Kader sondern die beste Einstellung und die Mannschaft die zusammenhält.

    Beim Thema CL ist es ganz einfach. Wir sind Dritter, und das nach 20 Spieltagen nicht zufällig. WIr spielen konstanter als die hinter uns und stehen defensiv besser. Daher haben wir da durchaus eine Chance. Und der 4. ( DOrtmund ) schwächelt und hat jetzt die Doppelbelastung mit der CL. Ich bin Optimist.

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