Abu Dhabi Tag 8: Kranker Coach und fitte Spieler

Ein Trainingstag, der im Kraftraum beginnt, verspricht ein intensiver und anstrengender Tag zu werden. Also wussten die Profis der Eintracht, was die Uhr geschlagen hatte, als es vor dem Training auf dem Platz für eine knappe Stunde in die Muckibude ging. Um die müden Muskeln und Kopf dann wieder etwas aufzuwecken, stand auf dem Trainingsplatz zunächst eine kurze aber knackige Koordinationseinheit auf dem Programm. Und dann kam endlich auch der Ball in Aktion. Bei einem Spiel sechs gegen sechs auf engem Raum, wobei das Spiel in drei Teile aufgeteilt war und die Spieler ihren zugewiesenen Bereich nicht verlassen durften – das kann man sich von der Idee her ähnlich wie beim Tischfußball vorstellen – wurde einmal mehr am taktischen und spielerischen Feinschliff gearbeitet. Nicht auf dem Platz war heute Trainer Niko Kovac. Er hat sich einen Infekt eingefangen und hütet seit heute Morgen das Bett.

#SGE-Fitnesscoach weckte die Mannschaft heute mit einer Koordinationsübung auf. #SGE4EVER #SGEAbuDhabi #Trainingslager #wintercamp pic.twitter.com/0Zzp6Kfnjz

— Nadine Peter (@NabiNadine) 12. Januar 2017

Seine Spieler waren indes fit und schenkten sich wie immer bei dem Trainingsspiel nichts. Branimir Hrgota arbeitete währenddessen mit Fitnesstrainer Klaus Luisser an seiner Schnellig – und Spritzigkeit. Immer wieder setzte er zu intensiven Sprints an. Als es in der nächsten Übung darum ging, das Flankenspiel zu optimieren beziehungsweise lange, hohe Bälle per Direktschuss abzunehmen, mischte auch der schwedische Offensivmann wieder bei seinen Kollegen mit. Timothy Chandler und Furkan Zorba brachten die Flanken von rechts, Oczipka und Tawatha von der linken Seiten. Nicht jede Direktabnahme war ein Volltreffer. Aber dafür wird so etwas ja trainiert, damit es vielleicht schon nächste Woche beim Spiel in Leipzig erfolgreich umgesetzt werden kann.

Bei den Trainingsspielchen in den letzten Tagen sowie beim Testspiel gegen Changchun Yatai fiel auf, dass ausschließlich Lukas Hradecky und Leon Bätge zwischen den Pfosten standen. Heinz Lindner blieb nichts anderes übrig, als in einer Einzeleinheit ein paar Bälle von Torwarttrainer Moppes Petz abzufangen. Keine zufriedenstellende Situation für den 26-jährigen Österreicher. Ganz anders geht es da Frankfurts Nummer Eins, Lukas Hardecky. Auch wenn er zugeben muss, dass das Trainingslager ihn an seine körperlichen Grenzen bringt und er den Spielrhythmus des Bundesligaalltages vermisst. „Es wird härter und härter, das muss man sagen. Das Lächeln ist immer noch dabei, aber die Beine lächeln nicht so viel. Aber das gehört dazu, natürlich. Wir müssen wieder die Form aufbauen. Die Spieler sind gut gelaufen. Möglicherweise müssen wir Torhüter nicht so viel laufen, aber mit Moppes haben wir auch hart gearbeitet“, zieht er ein erstes kleines Fazit des Trainingslagers, das noch bis einschließlich Samstag geht. Im Vergleich zu der Vorbereitungsphase im Sommer, wird in einem Wintertrainingslager eigentlich weniger an den konditionellen Grundlagen gearbeitet, weshalb es aus Sicht der Spieler als weniger intensiv empfunden wird. „Aber das merke ich nicht (lacht). Klar ist die Vorbereitung ein bisschen kürzer. Wir hatten auch nur einen kleinen Urlaub. Aber wie gesagt, hoffentlich können wir nochmal was nachlegen in unserem Spiel. Wir haben viele Spielformen trainiert und wir müssen noch besser mit dem Ball werden. Hoffentlich klappt das, damit wir die Punkte holen, die wir brauchen“, sagt der finnische Keeper. Der Nachmittag am heutigen Donnerstag stand dann wieder ganz im Zeichen der Regeneration für die Spieler. Sie ließen sich von den Physiotherapeuten pflegen, auf dem Platz passierte nichts. Dagegen wurde auf Wunsch von Geburtstagskind Bastian Oczipka etwas Sightseeing betrieben. Sowohl die gesamte Mannschaft als auch der komplette Staff der SGE schauten sich die größte Moschee der Vereinigten Arabischen Emirate, die Scheich-Zayid-Moschee an. Hoffentlich ist auch Trainer Kovac morgen wieder fit, um seine Jungs am letzten richtigen Tag des Trainingslagers noch einmal zu pushen.