Niko Kovac hat bei der Eintracht frischen Wind in die Bude gebracht - und strebt weiter nach oben.
Niko Kovac hat bei der Eintracht frischen Wind in die Bude gebracht – und strebt weiter nach oben.

Eine Saison Niko Kovac bei Eintracht Frankfurt! Der Kroate erlebte am vergangenen Samstag gegen den Hamburger SV seine 34. Bundesligapartie als Trainer bei den Hessen – eine Saison also. Nach einer kleinen Delle mit fünf Niederlagen in Folge will er nach der Länderspielpause weiter an seiner Erfolgsstory schreiben.

Als die Partie gegen den Hamburger SV am Samstagabend von Benjamin Cortus abgepfiffen wurde, war für Niko Kovac die 34. Bundesligapartie als Trainer von Eintracht Frankfurt beendet. Seitdem er das Amt von Armin Veh am 8. März vergangenen Jahres übernahm, hat er, wenn auch saisonübergreifend, eine ganze Spielzeit hinter sich. Etwas mehr als zwölf Monate ist der Kroate jetzt in Amt und Würden bei den Hessen – wo stand der Vereine damals und wo befindet er sich heute?

Blicken wir zurück: Frostig war die Stimmung im Waldstadion, als die Frankfurter nur 1:1 gegen den FC Ingolstadt spielten und auf den Relegationsrang 16 abrutschten. Was sich lange andeutete, wurde nun auch dem letzten Verantwortlichen im Umfeld bewusst: Armin Veh würde das Ruder nicht mehr rumreißen können, die Rückholaktion war gescheitert und der gebürtige Augsburger selbst gab, emotional sehr berührt von den ganzen Umständen, am 25. Spieltag endgültig auf. Er merkte selbst, dass es nicht mehr weitergehen könne und ein anderer Trainer frische Impulse setzen müsse.

Kovac setzte sich gegen prominentere Namen auf der Liste durch

Die Liste der Kandidaten war lang: Sie reichte von Jens Keller über Nachwuchscoach Alexander Schur bis hin zu Kosta Runjaic oder Markus Gisdol. Letztendlich setzte sich Sportdirektor Bruno Hübner durch und Kovac wurde geholt. Der Kroate ging die Aufgabe von Beginn an mit Disziplin, einer klaren Linie und enorm viel Geduld an. Das zuvor so wackelige Gebilde wurde stabilisiert, auch wenn der zwischenzeitliche Absturz auf Rang 17 nicht verhindert werden konnte. Doch in den letzten Wochen zahlte sich die Arbeit aus, dank dreier Siege in den letzten vier Partien und den Erfolgen in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg konnte die Klasse gehalten werden. Sollte es irgendwann in den Geschichtsbüchern der Eintracht eine Überschrift geben, könnte diese lauten: „Kovac – der Retter des Vereins!“

Da war die Sorge vor einem Abstieg noch groß. Wolfgang Steubing mit sorgenvollem Blick.
Da war die Sorge vor einem Abstieg noch groß. Wolfgang Steubing mit sorgenvollem Blick.

Ein Abstieg hätte fatale Folgen gehabt: Das Finanzloch wäre noch größer gewesen, als es ohnehin schon war, die Suche nach Neuzugängen noch schwieriger geworden und ein Neuaufbau, wie er letztlich von Sportvorstand Fredi Bobic mit vorangetrieben wurde, nicht möglich gewesen. Kovac hat sich durch die Rettung einen Vertrauensvorschuss erworben, der vor der Spielzeit dafür sorgte, dass die Hoffnungen des gesamten Vereins auf den Schultern des 45 Jahre alten Ex-Profis lagen. Im Gegensatz zu den vorherigen Trainern galt er nicht nur als frisch und unverbrannt, sondern vor allem als Retter. „Trust in Kovac“, „er kann über das Wasser laufen“ – wer die Ohren offen hielt, wusste um die Bedeutung des Kroaten für den Klub.

Bis zum 19. Spieltag, als der SV Darmstadt 98 mit 2:0 besiegt und Tabellenplatz drei erobert wurde, kannte der frühere Mittelfeldspieler nur eine Richtung – und zwar die nach oben. Kovac hätte wohl selbst einen Stein in die Hand nehmen und ihn zu Gold formen können, seine Vertragsverlängerung bis 2019 wurde frenetisch bejubelt. Wer kritische Worte äußerte wurde schnell weggebügelt, es lief schließlich rund wie lange nicht mehr bei der Eintracht. Auswärts unangenehm und in den Heimspielen nicht zu schlagen – die Mischung stimmte, dazu wurde auch das unangenehme Pokalspiel bei Hannover 96 mit 2:1 gewonnen. „Europacup in diesem Jahr“ schallte es durch das Stadion, die Erinnerungen an eine Reise nach Bordeaux waren präsent wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr – wir schreiben den 8. Februar 2017.

Erste kleinere Rückschläge für Kovac

Knapp sechs Wochen später, am 18. März also, nach der Partie gegen den HSV, atmete der Coach nach einem Blick in Richtung TV-Geräte durch. Der SV Werder Bremen hatte gegen RB Leipzig gewonnen, der VfL Wolfsburg die Pflichtaufgabe gegen den SV Darmstadt 98 gelöst und der 1. FC Köln die Hessen dank eines Heimsieges gegen Hertha BSC überholt. Selten sorgte ein Punktgewinn für eine so große Erleichterung, wie es an diesem verregneten Samstagabend im Waldstadion der Fall gewesen ist. Der Relegationsplatz 16 war – obwohl auf Rang sieben stehend – in bedrohliche Nähe gerückt, weshalb das Remis gegen die Hanseaten auch von Vorstandsmitglied Axel Hellmann als ein goldenes bewertet wurde.

Niko Kovac hat bei der Eintracht bislang viel Grund zum Jubeln gehabt.
Niko Kovac hat bei der Eintracht bislang viel Grund zum Jubeln gehabt.

Kovac musste in den vergangenen Wochen schmerzhaft erfahren, wo seine Grenzen sind. Die Hoffnung, mit Max Besuschkow, Marius Wolf und Andersson Ordònez im Winter drei „No-Names“ zu verpflichten, die einschlagen und sich nahtlos einfügen würden, wurde nicht erfüllt. Während sich Ordònez schwerer verletzte und seit dem Wintertrainingslager ausfällt, erweist sich die erste Liga für die beiden Talente aus Stuttgart und Hannover bislang für noch zu schwer. Als dann nach und nach Leistungsträger wegbrachen und Sperren hinzukamen geriet das Eintracht-Schiff gewaltig ins Wanken. Fünf Bundesliganiederlagen in Folge gab es lange nicht mehr für einen Trainer der Hessen – der inzwischen verstorbene Jörg Berger und Felix Magath verloren in den Spielzeiten 1999/2000 und 2000/2001 jeweils sechsmal am Stück – und dadurch auch ihren Job. Es war also zu erahnen, welcher innere Druck auf Kovac lastete, vor allem weil auch der einzige Sieg dazwischen im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Arminia Bielefeld nur mit Mühe eingefahren wurde.

Eintracht reif für Europa?

Der Blick auf die Kovac-Tabelle verrät folgende Bilanz: 34 Spiele – 14 Siege – 6 Unentschieden – 14 Niederlagen. Unter seiner Ägide wurden in diesem Zeitraum 48 Zähler gesammelt, durchschnittlich landet eine Mannschaft damit auf dem siebten Rang. Sollten die Hessen in das Finale des DFB-Pokals einziehen würde diese Platzierung langen, um in die Europa League einzuziehen. Der mögliche Gegner aus der Partie zwischen Bayern München und Borussia Dortmund wird sich über die Liga für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. Sollte die Eintracht Ende April bei Borussia Mönchengladbach gewinnen, muss sie gegen eines der Schwergewichte aus der Bundesliga antreten. Da sich nur noch der Sieger des Finales direkt für die Europa League qualifiziert, würde Platz sieben nachrücken – der Sprung in die Qualifikationsrunde wäre aktuell also geschafft. Und ein netter Aspekt am Rande: Die neue „Kovac-Saison“ beginnt tatsächlich wieder mit dem Eröffnungsmatch gegen die Gladbacher – diesmal vor heimischem Publikum und hoffenltich, so die Hoffnung der Fans, mit anderem Resultat (vor einem Jahr gab es ein 0:3).

Dafür allerdings muss sich die Eintracht in den kommenden Wochen bis zum Saisonende gewaltig strecken. Auf Niko Kovac selbst kommt eine enorm wichtige Periode für seine persönlichen Entwicklung zu: Der Coach wird lernen und damit umgehen müssen, dass die Fragen nach nur einem Zähler aus den vergangenen sechs Partien schärfer werden. Die Personalie Alex Meier zeigt bereits, wie schmal der Grat ist, auf dem ein Trainer in der Bundesliga wandelt. Geht alles gut, als etwa das Hinspiel beim HSV mit 3:0 gewonnen wurde, ist das Umfeld besänftigt und sah bereits die ersten Schritte hin zur Unabhängigkeit von den Treffern des Toptorjägers der vergangenen Jahre. Sechs Monate später hat sich der Wind gedreht: Die Erklärung, er sei nach seiner überstandenen Grippe noch nicht weit genug für einen längeren Einsatz, wurde kritisch beäugt. Die Chancen von Branimir Hrgota oder Ante Rebic, so die weitläufige Meinung, hätte der 34-Jährige leichtfüßig verwandelt.

Das nächste Problem, das immer häufiger aufkam, waren die Platzverweise. Die Kritik, er habe das Team womöglich in manchen Situationen nicht immer im Griff, klang unterschwellig mit. So authentisch der Wutausbruch nach der Partie gegen den SC Freiburg auch war – Kovac tat sich mit der wiederholt lautstarken Kritik den Schiedsrichtern gegenüber keinen Gefallen. Erst Sportvorstand Bobic erklärte die Debatte für beendet und betonte, dass die Eintracht sich dazu nicht mehr äußern werde. Die Tür für diese Diskussion wurde geschlossen – und somit auch Kovac, der sich bereits einige Monate über die Pfiffe der Schiedsrichter beschwerte, sanft gedeckelt.

Und doch überwiegt klar das Positive in der 378 Tage andauernden Amtszeit des in Berlin geborenen und groß gewordenen Trainers. Er hat mit seiner Art für Ruhe im traditionell unruhigen Umfeld gesorgt, selbst die Niederlagenserie wurde – untypisch Frankfurt – nicht auf dem Rücken des Übungsleiters ausgetragen. Kovac hat nie über die vielen verletzten Akteure geklagt und immer versucht, das Optimum aus der ihm zur Verfügung stehenden Mannschaft herauszukitzeln. Auch in den Partien, die verloren gingen, waren die Hessen oft nah dran am Sieg oder Remis und unterlagen knapper, als es das Ergebnis ausdrückte. Sollte es in den kommenden zwei Wochen – die Verletzung von Makoto Hasebe ausgeklammert – keine weiteren Rückschläge geben, dann geht die Eintracht mit einer starken Mannschaft in den Endspurt. Noch haben Kovac  und sein Team die Möglichkeit, für eine freudige Headline zu sorgen und ein Abrutschen in das Mittelfeld zu verhindern. Schon jetzt lässt sich sagen: Auch wenn es nicht dazu kommen sollte, hat der Kroate begonnen eine Geschichte zu schreiben, die Lust auf mehr macht. Und vielleicht heißt es dann im Mai 2017 tatsächlich: „Kovac läuft mit dem Pokal in der Hand über Wasser – und mit der Eintracht nach Europa!“

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16 Kommentare

  1. Habe mich ja in den letzten Tagen „gwohnt“ kritisch geäußert. Was habe ich vor der Saison nach der Rettung gesagt? 1. Mir gefällt, dass mit den vielen Leihspielern nicht, weil s0 kaum was aufgebaut werden kann, wobei ich schon der Meinung bin, dass man heutzutage nichts mehr über Jahre aufbauen kann, da meistens die Spieler abhauen, daher sollte man auch jede Chance nützen, wenn man Spieler selber teuer verkaufen kann, egal wer es ist. Zurück zu dem Thema Leihspieler, was mir nicht passte. Dann erfuhren wir, dass trotz Rettung kein Geld da ist, okay dann schluckte man die Kröte Leihspieler. 2. Saison 2017/2018 für mich war klar, es geht erst gegen den Abstieg mit 12 anderen Mannschaften und wenn man viel Glück hat kann man sich von den Abstiegsplätzen fern halten. Es kam wirklich der berühmte Lauf. Das was wie oben beschrieben für den jetzigen Negativlauf gilt, dass man immer auch knapp am Sieg oder Punktgewinn war, galt umgekehrt auch für die Hinserie, man hätte oft auch verlieren können. Von daher hat vieles auch mit Spielglück zu tun. Und natürlich verkraften wir nicht die vielen Verletzungen bzw. Umstellungen. Trotzdem muss man sagen, dass man ein bisschen mehr Spielqualität auch jetzt erwarten durfte. Auch wenn jetzt fast alle Spieler, hoffentlich fit, zurückkehren, glaube ich nicht das wir in die Erfolgspur zurückkommen. Einfach weil schon längst das grübeln bei den Spielern eingesetzt hat. Warum treffe ich nicht, soll ich verlängern, schone ich mich für meinen Arbeitgeber (Leihspieler) etc. 3. Kovac, klar wurde er als Held gefeiert, und dann diese Hinrunde, aber die Stärke eines Trainers zeigt sich im Negativlauf. Gott sei dank hat es lange gedauert bis diese Probe kam. Zurzeit schwächeld er, Interviews, für meinen Geschmack bei den Aufstellungen bzw. noch mehr bei den Aus- und Einwechslungen und auch bei der Taktik. Trotz geschwächtem Kader hätte man die Euphorie in der Mannschaft anders nutzen können. Jetzt erfahren wir, dass trotz Mehreinnahmen im Pokal, wieder nichts zur Verfügung steht. Heißt ja eigentlich, das wir ohne Pokal ein Minus einfahren würden. Okay, es müssen mehr Punkteprämien gezahlt werden und Gehälter wurder erhöht, aber… Bin mittlerweile mehr auf die Sommerpause gespannt als auf den Rest der Saison, denn selbst ich rechne nicht wirklich mit größter Not, auch wenn wir gegen MG verlieren. Auf jeden Fall geht es erstmal wieder gegen den Abstieg 2017/2018, wird auch immer so bleiben. Und eins noch, nicht ganz ernst gemeint, wenn ein im Sport abergläubischer Mensch wie Kovac vor dem Ingolstadt-Spiel ausruft, wenn wir gewinnen haben wir nichts mit dem Abstieg zu tun, zuckt ein abergläubischer Mensch wie ich gleich zusammen und denkt, wenn dass mal gut geht. Was passiert ist wissen wir 😉

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  2. By the way, Sulu ist zwar schon 31, aber 1,5 Mio. für uns denkbar, wobei mit Russ und Abra schon zwei „alte Männer“ da sind. Denke aber das sein Gehalt nicht allzu hoch sein dürfte. Aber wie oben schon angedeutet, Eintracht Frankfurt wird immer im „jetzt“ spielen und nie langfristig etwas aufbauen können, also warum nicht zwei Jahre Sulu + Option. Nicht, dass jetzt einer sagt „aha aber gegen viele Leihspieler sein, bei diesem Thema geht es mir auch darum Spieler zu haben, die man mal selber verkaufen kann sowie um das Thema Motivation und Einsatz. Gebe zu die Jungs die wir geholt haben geben alles und scheinen charakterlich in Ordnung zu sein, dass muss aber nicht immer so sein.

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  3. @Grantler ich denke Sulu wird sich nach dem Abstieg noch mal einen Rentenvertrag sichern, den er bei uns nicht bekommen wird (Gehalt).

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  4. Wir erleben ja gerade, dass der Tabellenstand viel von Dingen abhängt, die ein Trainer nur eingeschränkt beeinflussen kann: Verletzungen, Schiedsrichterleistungen, Treffsicherheit Stürmer, Spielglück, usw

    Daher mein persönlicher Eindruck. Die Kaderzusammenstellung (unabhängig von der Vertragssituation) gefällt mir. Guter Mix aus jung und alt. Das Tempo des Kaders wurde deutlich erhöht, Schwachstellen der letzten Jahre (LS und RV) taktisch und durch Neuzugänge behoben. Dazu scheint Kovac vielseitig zu trainieren und seinen Schützlingen einiges abzuverlangen. Dass den Herren Profis das nicht immer nur gefällt, ist klar. Quälix lässt grüßen.
    Die Stammelf scheint durchlässig. Jeder darf mal ran, die Aufstellung ist nicht starr, die Jungen bekommen ihre Chance, auch wenn es noch nicht ganz reicht. Ein Barkok zB hat, mMn, noch nicht das taktische und Zweikampfverhalten, dass man in der ersten Liga braucht. Trotzdem bekommt er seine Einsätze. Völlig richtig !!!
    Kovac scheint auf Analyse großen Wert zu legen. Er paßt seine Aufstellung und Taktik immer gezielt dem Spielziel un den stärken des Gegners an. Man erkennt fast immer eine Idee, einen Plan. Ob der dann immer gut war oder aufgeht ist was anderes … 😀

    Kovac hatte bisher hier fraglos Erfolg. Aber auch unabhängig davon scheint seine Arbeit Hand&Fuß zu haben. Ich finde das von außen schwer zu beurteilen, aber er verlangt viel, lebt auch selbst ARBEIT vor und scheint damit den Weg in die Zukunft zu ebnen. Man hat den Eindruck, hier bewegt sich was. Weiter so !!

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  5. Guter Artikel und Kommentare.

    Yep, das ganze Konstrukt mach tmir svhon Lust auf mehr, bei allen Unabwägbarkeiten und bei aller oft berechtigter konstruktiver Kritik hier von den Forumsteilnehmern 🙂

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  6. Gebe Grantler Recht: auch Kovac hat etwas von seiner Stärke aus der Vorrunde eingebüßt. Zum Teil werden die falschen Spieler eingesetzt und im Einwechseln hat er sich ziemlich auf die immer gleichen Leute eingeschossen, obwohl die wenig zeigen (Tarashaj) oder überspielt sind (Babbkopp). Aber hier sollte nicht vergessen werden, dass auch ein Kovac vergleichsweise jung ist und zu lernen hat. Ich bin auch sehr gespannt auf Saison 2. Meine Prognose für die Transfersumme: durch das Halbfinale haben wir Rebic drinnen, danach sollten noch 3 Mio zu Verfügung stehen.

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  7. Kritisch anmerken muss ich den Verkauf von Huszti. Ich wäre hart geblieben, die 500.00 Euro reißen es auch nicht raus .Man hat deutlich gemerkt, dass wir qualitativ nicht die Breite des Kaders haben um Ausfälle wie von Huszti, Mascarell , Fabian oder Hasebe aufzufangen. Daran hapert es meiner Meinung nach am Meisten. Auch fande ich zuletzt die Ein-und Auswechslungen von Kovac nicht mehr ganz so glücklich. Hat vorher Meier dauernd durch gespielt, trotz auch schlechten Spielen, ist er die letzte Spiele wo er im Kader stand eher zu spät gekommen. Auch die Einwechslungen eines Tarahaj haben uns noch kein einzigstes Mal weitergeholfen. Ganz im Gegenteil, oft ist Rebic raus und dann wurde es eher schlechter als besser. Auch Hector hätte ich nicht so oft gebracht. Bei einigen Gegentore war er schon direkt oder indirekt beteiligt-vielleicht hätte es auch da eine andere Lösung gegeben (zB mit Chandler und Ozcipka als IV). Meier wurde meines Erachtens auch zuletzt falsch eingesetzt von Kovac. Man kann ihn nicht einfach so als Stürmer bringen, ohne nicht das Spiel auch auf Meier auszurichten. Trotzdem ist Kovac natürlich immer noch der Richtige weil er eine Philosophie hat. Ich hoffe die Mannschft findet sich und Kovac lernt auch aus einigen Fehlern der Vergangenheit. Wenn wir wieder eine Einheit werden wie in der Vorrunde, dann holen wir auch wieder die Punkte.

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  8. Lieber Grantler,
    zunächst möchte ich einmal sagen, dass ich Deine Beiträge sehr gerne
    lese, auch wenn ich nicht immer Seiner Meinung bin.
    Außerdem lese ich zwischen den Zeilen Dein Herzblut für unsere Eintracht.
    Du schreibst sehr oft, wie sehr Dich zum Beispiel das Thema Leihspieler
    stört. Eigentlich müsstest Du dafür sehr dankbar sein.
    Ich will Dir auch sagen warum.
    Im Sommer haben mehrere Witschaftsdienste geschrieben, dass bei
    den vorliegenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Eintracht Frankfurt
    maximal ein sportliches Budget von 30 Mio darstellen kann. Dann ist auch
    nichts mehr für Investitionen vorhanden.
    Wir haben jetzt zwei mal mit Backenaufblasen 36 Mio dargestellt. Das ist das
    absolute Ende der Fahnenstange. Die Kasse ist leer. Das vielzitierte Eigenkapital
    ist Augenwischerei und lächerlich. Für 5 Mio kannst Du heute gerade einen
    Zweitligakicker holen und ihn ein Jahr bezahlen.
    Da unsere Rahmenbedingungen durch Verträge festgemauert sind, wird sich
    an dieser beschissenen Situation auch so schnell nichts ändern.
    Ohne irgendeine Schuldzuweisung: Wir waren auf geradem Weg in Liga 2 !
    Bobic und Kovac haben in dieser Situation die Herausforderung angenommen
    und versuchen das Wunder zu vollbringen. Durch Kontakte, Neue Ideen, Intelligenz
    und harte Arbeit.
    Ohne Leihspieler wären wir verloren.
    Um eine gute eigene Truppe für Rang 9 – 12 aufzubauen, fehlen uns für Ablösen
    und seriöse Finanzierung für zwei Jahre mindestens 30 Mio.
    Wir brauchen im Sommer und ein Jahr später wieder ein Wunder und ich hoffe
    wieder mit tollen Leihspielern.
    Worauf können wir hoffen?
    Vielleicht kommt aus unserem kleinen Goldfischteich (Barkok, Zorba, Besuschkow
    und auch noch Rebic (wenn er bleibt), Blum und Tawatha ein Super Verkauf.
    Wer kann schon Entwicklungen voraussehen.
    Vor anderthalb Jahren war Modeste praktisch ausgemustert und Wagner wurde
    in Berlin ausgelacht.

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  9. Kann mich hier großteils anschließen vor allem der kritischen Töne in Richtung Kovac. Das da jetzt auch langsam mal etwas der Lack abplatzt, ist völlig klar. Hätte wohl eine interessante Frage: Welches Konzept und welche Strategie hatte Kovac gegen Hamburg? Über annähernd 90 Minuten mit langen Bällen zu agieren, weil Hamburg so klein und Kopfballschwach ist? Oder weil man von vornherein mit einem Unentschieden zufrieden war und Angst vor der eigenen Courage hatte? Sehe zunehmends den Trainer Kocac kritischer, gerade was Ein- und Auswechslungen betrifft. Selbst die Nibelungentreue zu Hector ist komplett nicht nachvollziehbar, genau wie die obligatorischen Einwechslungen von Tarashaj. Wir werden sehen wie es weitergeht.

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  10. @NRW-Adler
    Zum HSV-Spiel: das Stand doch schon an verschiedenen Stellen. Laut verschiedener Analysen war der HSV zuletzt mit frühem Pressing und erlaufen zweiter Bälle nahe dem gegnerischen Strafraum erfolgreich. Zudem nicht sicher im Aufbauspiele. Also Langholz vor und selbst Pressen und zweite Bälle erlaufen. Muss man nicht verstehen – kann man aber … 😉

    (zb http://spielverlagerung.de/2017/02/19/hamburger-szenen/ )

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  11. Kein Wunder dass Geld für Neuverpflichtungen knapp ist.
    Allein die Entlassungen von Veh, den Konditions-Trainern und dem Medienchef haben viel Geld gekostet. Ob diese Personalwechsel alle nötig waren, nur wiel Bobic „jeden Stein umdrehen wollte?“

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  12. @Fozzi
    Das liest sich alles sehr schön. Nur unsere Spielweise als taktisches Konzept anzupreisen oder verstehen zu wollen, ist eine freie Interpretation. Viel mehr liegt es u.a. daran das Hector z.B. gar nicht in der Lage ist ein Spiel ordentlich aufzubauen. Die langen Bälle waren weder effektiv noch durchdacht, weil wenn ich so etwas spiele über fast die ganze Spieldauer, muss das eingespielt sein. Denn wenn ich solche Bälle spiele muss auch wer darauf eingehen, respektive diese verarbeiten und daraus eine gewisse Torgefahr entstehen. Diese Art des Fussball-Spielens kann nur dann eine Waffe sein, wenn diese schlüssig umgesetzt wird. Also ich sah davon wenig, vor allem viele Ballverluste weil der Gegner die Bälle oft abfing… 🙂

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  13. Nachtrag: Unsere Passquote betrug gruselige 57 % und das für ein Heimspiel. Tolles „Konzept“ und vor allem dazu erfolgreiches…

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  14. @12
    „Also ich sah davon wenig, vor allem viele Ballverluste weil der Gegner die Bälle oft abfing… “

    Gut, ich schreibs halt gern noch mal. Genau das ist das Konzept, das weltweit von einigen Mannschaften in einigen Situation praktiziert wird. Ball wird vorgeschlagen. Ball wird entweder festgemacht, gut, oder verloren, auch gut. Abwehrspieler wird dann früh angegangen und Fehler provoziert.

    Ob Dir und mir das nun gefällt oder nicht, ein oft genutztes Stilmittel im modernen Fussball.

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  15. Sowas nannte man früher Kick and Rush und heute brotlose Kunst. Welche erfolgreiche Mannschaft praktiziert diese Spielweise und das ohne Variationen? Hm. Wenn das unser Konzept war, bitte schnell überdenken. 🙂

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  16. @15
    Wenn Du wirklich an sowas interesiert bist, empfehle ich Dir spielverlagerung.de
    Dort findest Du einige Information dazu. Für den Einstig vielleicht etwas komplex – aber trotzdem gut geschrieben.

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