borussiadortmund-eintrachtAm 29. Spieltag steht die Eintracht vor einer schweren Aufgabe: bei Borussia Dortmund hängen die Trauben ja bekanntermaßen ein wenig höher als anderswo – auch in diesem Jahr sind die Borussen absoluter Top-Favorit auf die Teilnahme an der Champions League. Für die SGE geht es darum, so schnell wie nur möglich die 40 Punkte voll zu machen und vielleicht die Hoffnung auf die Chance „Europa“ aufrechtzuerhalten. Die Hessen warten seit geschlagenen neun Partien auf einen Sieg und warum sollte dies nicht ausgerechnet in Dortmund passieren? Das Spiel steht natürlich unter den Vorzeichen des feigen und abscheulichen Anschlages auf die Dortmunder Mannschaft am vergangenen Dienstag. Ein normaler Spieltag wird es nicht werden – zu intensiv und nicht lange her sind die beklemmenden Bilder. In diesen Zeiten sollten alle Fangruppierungen zusammenstehen und der hässlichen Fratze des Terrors entschlossen entgegentreten. Die 4.534 mitgereisten Eintracht-Fans werden sicherlich ein Gespür für die besondere Situation zeigen und den Heim-Fans in dieser schwierigen Situation beistehen. Schiedsrichter Robert Hartmann (67 Bundesliga-Spiele) wird beide Mannschaften am Samstag, den 15.04.2017 um 15.30 Uhr im Signal Iduna Park zum Anstoß bitten.

DIE AKTUELLE FORM

In der Liga befinden sich die Borussen wieder auf Kurs: am vergangenen Spieltag konnte im heimischen Stadion der Hamburger SV mit 3:0 besiegt werden. Nun befinden sich die Schwarzgelben wieder inmitten des Rennens um Rang drei, der zur direkten Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Am Spieltag zuvor gab es lange Gesichter bei Watzke und Co.: in München setzte es eine verdiente 1:4-Packung – mit dieser war der BVB noch gut bedient. Auch dieses Resultat hat aufgezeigt, dass sich die Westfalen in dieser Saison absolut nicht auf Augenhöhe mit dem bayerischen Konkurrenten befinden. Die Spielzeit verlief bisher eher unrund, auch Trainer Thomas Tuchel wurde oder wird kritischer beäugt. Für die Ansprüche des Münchener Dauerrivalen ist der momentane vierte Rang einfach zu wenig.

In der Champions League ging das Hinspiel gegen den AS Monaco mit 2:3 verloren – aber das Resultat ist so etwas wie ein Muster ohne Wert. Denn nach dem Anschlag die Partie nur einen Tag später stattfinden zu lassen – damit haben sich die UEFA, aber auch die Verantwortlichen der Borussia gewiss keinen Gefallen getan. Schließlich kann keiner in die Köpfe von Spielern hineinschauen und feststellen, was gedanklich wirklich in einem Profi in solch einer schwierigen Situation vorgeht. Das Motto „The Show must go on“ – wäre in diesem Fall nicht angebracht gewesen, auch wenn die Spieler auflaufen wollten. Nun aber geht es gegen die Eintracht auch darum, wieder ein Stückchen Normalität in den Alltag hineinzubringen. Ein Heimsieg würde dem BVB sicherlich ein großes Stück weiterhelfen.

Szene aus dem Hinspiel: Marco Fabian behauptet den Ball vor Sokratis.
Szene aus dem Hinspiel: Marco Fabian behauptet den Ball vor Sokratis.

Na endlich. Zwar hat es gegen Werder Bremen wieder nicht zu dem lang ersehnten Dreier gereicht, aber immerhin kann die Eintracht wieder Tore schießen. Und nach einem 0:2-Rückstand noch den Ausgleich zustande zu bringen, das ist aller Ehren wert und zeugt von einer unglaublichen Moral. Die Mannschaft hätte einen Sieg endlich mal verdient gehabt, denn schlechten Fußball spielt sie – bis auf wenige Ausnahmen – in dieser Saison nicht. Nur die Chancenverwertung ist das größte Sorgenkind. Der Knoten sei nur gelockert und nicht geplatzt, dies hat Trainer Niko Kovac absolut richtig erkannt. Nun gilt es, den Schwung aus dem Bremen-Spiel mit zur Borussia zu tragen und auch dort den einen oder anderen Ball zu verwerten. Die SGE wurde mittlerweile auf Rang neun durchgereicht, besitzt aber weiterhin alle Chancen noch auf den Zug nach Europa aufzuspringen. Drei Punkte Rückstand auf Platz sechs und ganze neun Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang – die Hessen haben alles noch selbst in der Hand und könnten eine bisher sorgenfreie und gute Saison immer noch vergolden. In zweierlei Hinsicht, denn auch das Finale des DFB-Pokals könnte durchaus noch winken. Aber so weit ist es noch nicht. Bei Schwarzgelb gilt es, eine konzentrierte Abwehrleistung an den Tag zu legen und sich andererseits nicht zu weit hinten einzuigeln. Denn die Abwehr des BVB ist gewiss nicht unverwundbar.

STATISTIK

Ausgelassene Freude bei Sportdirektor Bruno Hübner nach dem Sieg im Hinspiel.
Ausgelassene Freude bei Sportdirektor Bruno Hübner nach dem Sieg im Hinspiel.

Bisher gab es 87 prestigeträchtige Duelle zwischen den beiden Traditionsvereinen. Der BVB ging dabei 41-mal als Sieger vom Platz, die SGE immerhin 30-mal. Zu einer Punkteteilung kam es in 16 Begegnungen. Die Torbilanz beträgt 160:116 Tore für die Dortmunder.

Auswärtsbilanz der SGE beim BVB: Hier sieht es für die Adlerträger ziemlich düster aus: in 43 Spielen bei Schwarzgelb setzte es 30 Niederlagen. Nur 7-mal gewannen die Hessen dort und holten 6 Remis.

Wissenswertes rund ums Spiel:

  • Gegen die Eintracht gewannen die Dortmunder die letzten 6 Heimspiele in Folge.
  • Der BVB siegte in den letzten fünf Heimspielen bei 16 zu zwei Toren.
  • Das Hinspiel endete mit einem vielumjubelten 2:1 für die SGE – Haris Seferovic erzielte dabei den Siegtreffer.
  • Dortmund ist saisonübergreifend seit 34 Ligaspielen im heimischen Stadion ungeschlagen – eine beeindruckende Bilanz, die aufzeigt, wie schwer es für die SGE werden wird.
  • Die Hessen sind neben dem FC Bayern ligaweit die einzige Mannschaft, die den BVB unter Coach Thomas Tuchel schon zwei mal besiegen konnte.
  • Die letzten beiden Spiele gewann die SGE: jeweils zuhause in der Saison 15/16 mit 1:0 und eben in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit.

Sperre: Bartra (Dortmund, 5. Gelbe Karte, jedoch sowieso verletzt).

DIE AUFSTELLUNGEN

Borussia Dortmund

Nach dem physischem und psychischen Kraftakt in der Champions League gegen den AS Monaco, wird der eine oder andere Spieler bestimmt eine verdiente Verschnaufpause erhalten. Marco Reus kehrt nach seiner Verletzungspause wahrscheinlich in die Startelf zurück. Der beim Anschlag verletzte Marc Bartra würde aufgrund einer Sperre sowieso ausfallen – SGE4VER.de wünscht dem Spieler eine gute und baldige Genesung!

Die mögliche Aufstellung der Borussen
Bürki – Piszcek, Sokratis, Schmelzer – Passlack, Weigl, Castro, Guerreiro – Kagawa, Dembelé – Aubameyang

Eintracht Frankfurt

Jesus Vallejo kehrt nach Wadenproblemen zurück und ersetzt Marco Russ oder Anderson Ordonez. Ansonsten sind keine großen Änderungen in der Elf der Eintracht zu erwarten.

Die voraussichtliche Aufstellung der SGE
Hradecky – Vallejo, Abraham, Andersson Ordonez – Chandler, Mascarell, Gacinovic, Oczipka – Rebic, Fabian – Hrgota

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8 Kommentare

  1. Die große Frage ist die Defensive. Wer bildet die Dreierkette?
    In der Hinrunde hatten wir bei 19 Spielen 5 verschiedenene Startdefensivformationen.
    1. Otsche, Abraham, Hector, Varela 2 Spiele, 2 Siege
    2. Otsche, Abraham, Chandler, Varela 1 Spiel, 1 Niederlage
    3. Otsche, Abraham, Vallejo, Chandler 5 Spiele, 3S, 1U, 1 NL
    4. Hector, Abraham, Vallejo 4 Spiele, 1S, 1U, 2NL
    5. Hasebe, Abraham, Vallejo 7 Spiele, 4S, 3U
    ..dabei kassierten wir insg. 15 Gegentore.

    In der Rückrunde 11 (!) verschiedene Abwehrformationen in 13 Spielen: auch 15 Gegentore.
    Jetzt gibt es nach dem Ausfall von Tawatha in jedem Fall wieder eine Neue: Abraham, Vallejo + x (Russ, Ordonez, Hector)

    NK sollte u.U. mal schauen, dass er ne 3er-Abwehrformation bringt, die auch beim nächsten Mal wieder spielen könnte.
    Nur wer soll der Dritte sein? Ordonez wohl der Stärkste & Russ der Erfahrenste aber beide wohl nicht fit für 90 Min. Hector spielerisch zu schwach um dauerhaft zu spielen.
    Ne eingespielte Viererkette haben wir mit Chandler, Otsche, Vallejo, Abraham.
    Aber das haut mit den ‚Zweikampf-Aufräumern‘ Mascarell & Gacinovic vornedran auswärts beim BVB garantiert nicht hin. Zuhause gg Augsburg isses schon eher ne Option.

    Bin gespannt..
    Mein Gefühl sagt mir:
    Hector hintenrein. Die drei sind noch die eingespieltesten und Hector kann aufräumen, hat das schon im Hinspiel gut gemacht. Als letzter Mann kann man seine spielerischen Mängel in Dortmund wohl am ehesten verkraften.
    Aber das sollte dann das letzte Spiel von Hector in der Startelf (oder gar im Kader) gewesen sein.

    Mein Wunsch wäre:
    Abraham letzter Mann und Ordonez links davor.
    Ordonez müsste unbelastet aufspielen können. Er ist sicher nicht langsam und steckt nicht zurück, zudem enorm kopfballstark. Meines Erachtens sogar noch stärker als Hector im Kopfballspiel.
    Bei ihm halt nur fraglich, wie fit er ist und wie sicher er spielt, wenn er beim Aufbauspiel frühzeitig attackiert wird. Das war gegen Köln und Bremen ja nicht wirklich der Fall, da konnte er beim Aufbauspiel (mehr oder weniger) den Ball in Ruhe annehmen, sich drehen und spielen. Sollte in diesen Spielen ins Aufbauspiel so wenig wie möglich eingebunden werden und das andere übernehmen lassen, das war klar ersichtlich. Und das werden die Dortmunder wissen und die anderen Spieler zustellen, wenn er den Ball hat. Zudem weiß man noch nicht wirklich, wie er sich anstellt, wenn ihm ein Spieler wegrennt. Gegen Modeste war es grenzwertig und es gab schon Schiris, die da anders entschieden hätten. Auch wenn er ihn m.E. perfekt fair abgeräumt hat.

    Nur bei Russ hab ich gg Aubameyang irgendwie ein eher schlechtes Gefühl. Wegen Russ‘ Spielpraxis, Schnelligkeit und Fitness. Aber ich lieg dbzgl gern falsch.

    Auch klar: Vallejo hat 4 Gelbe .. also es wird wohl eh bald wieder umgestellt.
    Auch Hector hat übrigens 4 gelbe Karten .. aber das können wir derzeit wohl verschmerzen.

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  2. hector, den wirst du nicht mehr so oft sehen und das zu recht! seferovic, das gleiche. Das sind keine kicker für die bundesliga. Die laufen mal auf, weil es die spielerdecke erzwingt. auch ein russ, ist zu langsam und hüftsteif. obwohl es toll ist, dass er den krebs bezwungen hat. aber das hat nichts mit der startelf zu tun.
    ich bin überzeugt, dass die eintracht nächste runde noch ein anderes gesicht bekommt… da gibt es auch kein meier mehr.
    das spiel wir heute enorm schwer und wir müssen die ersten 30 min überstehen, dann ist alles drin. daher 1:1✌️

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  3. braumerganedruebberedde
    warum sollte er jetzt wieder Hector bringen, wenn er auch Russ und Ordonez, die beide stärker sind, bringen kann ? Und ich muss dich korrigieren: Wir haben zwar das Hinspiel gegen den BVB gewonnen aber Hector hatte Probleme in diesem Spiel und war der größte Schwachpunkt in der Abwehr. Hätte der BVB öfters über bzw. gezielter über die linke Seite gespielt (unsere rechte Abwehrseite) dann hätte das auch schief gehen können. Ich hab das von meinem Platz aus extrem gut beobachten können. Hector kann man gegen Mannschaften wie Bayern oder Dortmund eigentlich nicht aufstellen, sorry aber es hat seinen Grund warum er nicht mehr spielt.

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  4. ich korrigiere mich jetzt auch ein wenig: In diesem Spiel hat die komplette Mannschaft sehr gut im Verbund gearbeitet, dazu gehörte auch Hector, aber man konnte in diesem Spiel schon erkennen, dass er das ein oder andere mal wackelte und ein Schwachpunk im Verbund sein könnte, was der BVB aber nicht ausgenutzt hat

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  5. @5 Adlerherb
    Hector sah im Hinspiel in der 1. HZ die gelbe Karte. Da sein Spiel schon immer ziemlich unruhig aussah, dachtest du dir (und ich auch!!), dass man den Jungen besser möglichst schnell raus nimmt bevor wir zu zehnt spielen. Es blieb aber sein einziges Foul in der Partie und er machte m.E. eines seiner besten Spiele für die Eintracht.
    Hector spielte durch, gewann wichtige 60% seiner Zweikämpfe. Passquote natürlich unterirdisch 55%, aber jo, meistens waren das halt Aufräumarbeiten. Ball wegschlagen, etc und sowas brauchste gg den BVB auch um erfolgreich zu sein. Nicht nur Schönspieler.

    ‚warum sollte er jetzt wieder Hector bringen, wenn er auch Russ und Ordonez, die beide stärker sind, bringen kann ?‘
    Die Frage hab ich doch schon beantwortet:
    ‚..beide wohl nicht fit für 90 Min.‘
    Beide wurden zuletzt mit Krämpfen nach 75 Minuten ausgewechselt (Russ HSV, Ordonez Bremen). Ob sie nun in einem intensiven Spiel beim BVB 90 Minuten durchhalten ist nicht zu erwarten.
    Das raubt uns ne Wechseloption.

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  6. na ja braumerganedruebberedde, ich kann dem was Du positiv siehst/schreibst nichts positives abgewinnen: Die Zahlen sprechen eigentlich für sich, glaube 60% Zweikampf für einen Abwehrspieler ist nicht gerade ein guter Wert über den anderen Wert brauchen wir nicht zu diskutieren. Und ich würde auch nicht den schwächsten der drei Spieler (meine Meinung) aufstellen, weil dieser 90. Minuten gehen kann um einen Wechsel mehr zu haben, sorry aber dieser Theorie kann ich leider nicht folgen. Da spiele ich lieber mit einem besseren Abwehspieler, habe mehr stabilität und wechsle Ihn eben nach 75 Minuten aus 😉 ! Hector ist auch nur geliehen und wird nach der Saison auch wieder gehen. Für mich noch ein Grund mehr Russ oder Ordonez spielen zu lassen. Aber gut so hat eben jeder seine Meinung und seine Sichtweise. Wir werden es sehen, wen Kovac aufstellt. Unterm Strich ist es auch nicht wichtig was Du oder ich denken oder welche Theorien wir haben, sondern dass wir heute in Dörtmund etwas holen und dann sind wir beide zufrieden egal ob mit oder ohne Hector 🙂
    Wünsche Dir auf alle Fälle ein schönes Osternwochenende !

    forza SGE

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  7. Merci, wünsch ich dir auch 🙂
    Meine Meinung ist leistungstechnisch ganz klar: Ordonez! 😉 Hab ich ja geschrieben..
    Aber mein Gefühl, wen NK aufstellt .. rein rational gedacht .. Hector.

    Thema Zweikämpfe: Abraham hatte in dem Spiel in der Vorrunde 38% gew. ZK, Vallejo 44%.
    Wer soll denn dann noch ZK gewinnen?
    Hector ist (in unserer zweikampfschwachen Mannschaft) saisonbereinigt der Spieler, der prozentual die meisten ZK gewinnt (59,1%).
    Abraham 57,4 Vallejo 53% (Quelle bundesliga.de).
    Das kommt mir bei der Analyse von Hector regelmäßig zu kurz.

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