Martin Lanig durfte mit der SGE von der Champions League träumen.
Martin Lanig durfte mit der SGE von der Champions League träumen.

Nur selten haben sich Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga auf Augenhöhe getroffen. Mal spielten die Kraichgauer im oberen Drittel und die SGE gegen den Abstieg, mal erlebte die SGE eine ruhige Saison, während der Hopp-Klub um den Liga-Verbleib zittern musste. Ein Duell um die Champions League-Plätze – wie am kommenden Spieltag – hat es zwischen beiden Vereinen gar noch überhaupt nicht gegeben.

Als die Frankfurter letztmals realistisch vom ganz großen internationalen Wurf träumen durften, spielten sie unter Trainer Armin Veh eine famose Serie als Aufsteiger. Die Hoffenheimer, die sich zu dieser Zeit prominent verstärkt hatten, kämpften trotz ihrer Millioneninvestitionen gegen den Abstieg. Es war die Saison 2012/2013, als die Eintracht am 19. Spieltag die TSG empfing. Damals wie heute ging es für die Hessen um den Anschluss an die Qualifikationsplätze der Königsklasse.

Nach einer überzeugenden Hinrunde verloren die Frankfurter zum Start in die Rückserie mit 1:3 bei Bayer Leverkusen. Um der Liga und den Kritikern zu beweisen, dass das überragende erste Halbjahr nach dem Wiederaufstieg kein Zufall war, musste gegen die Kraichgauer ein Sieg her. Das Spiel begann zunächst nervös. Die Eintracht hatte mit Personalproblemen zu kämpfen und musste unter anderem Kapitän Pirmin Schwegler ersetzen. Für ihn rückte der Ex-Hoffenheimer Martin Lanig in die Startelf. Das Prunksstück des Frankfurter Spiels – das zentrale Mittelfeld – verkraftete diese Umstellung nicht. Der seit Wochen umworbene Sebastian Rode agierte arg fehlerhaft und auch Lanig kam nicht in die Partie.

Die ersten Chancen kreierte sich daher die TSG, die in Person von Kevin Volland aber an Kevin Trapp scheiterte. Auch bei den Gästen war nach acht sieglosen Spielen in Serie eine gewisse Unsicherheit nicht zu übersehen. Die erste Frankfurter Chance ergab sich für Karim Matmour, der mit einem Kopfball aber nur die Querlatte traf. In der 35. Minute dann der große Auftritt von Schwegler-Ersatz Lanig. Zwar hatte er nach wie vor Probleme im Spielaufbau, doch kurz vor der Pause brachte er seine eigentliche Stärke zum Tragen: Die Torgefahr. Nach Vorlage von Takashi Inui reagierte Lanig schneller als TSG-Keeper Tim Wiese und stocherte das Leder zur Pausenführung ins Eck.

Zur zweiten Halbzeit brachte Gäste-Trainer Marco Kurz den heutigen Liverpool-Star Roberto Firminho auf den Rasen, der das Spiel seiner Elf sogleich beflügelte. Hoffenheimer wurde stärker, die SGE verlor den Zugriff und rannte zumeist hinterher. Die fällige Strafe: Kevin Volland markierte den verdienten Ausgleich (65.). Die Antwort der Hausherren folgte sogleich. Nach einem Eckstoß leistete sich Tim Wiese einen haarsträubenden Bock, sodass Stefan Aigner gar nicht mehr anders konnte, als das 2:1 zu erzielen.

Dieser Treffer reichte, um den Hoffenheimer Aufwind zu stoppen. Auf mäßigem Niveau brachte die Eintracht die ersten drei Punkte des Jahres über die Zeit. 33 Zähler nach 19 Spielen bedeuteten weiterhin einen starken vierten Tabellenplatz und realistische Champions League-Träume am Main. „In der Bundesliga kannst du schnell vier, fünf Spiele am Stück verlieren. Deshalb war es so wichtig, am zweiten Spieltag der Rückrunde zu gewinnen“, atmete Trainer Armin Veh durch.

Tore: 1:0 Martin Lanig (35.), 1:1 Kevin Volland (65.), 2:1 Stefan Aigner (67.).

Eintracht Frankfurt: Trapp – Oczipka, Anderson, Zambrano, Celozzi, Rode, Lanig (70. Schwegler), Aigner (89. Russ), Meier, Inui (71. Occean), Matmour. Trainer: Veh.

TSG Hoffenheim: Wiese – Ochs, Delpierre, Vestergaard, Beck, Polanski, Weis (76. Derdiyok), Advincula (46. Firminho), Volland, Usami (70. Grifo), Joselu. Trainer: Kurz.

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2 Kommentare

  1. In die blendende Stimmung eine weitere, die breite Brust noch breiter machende Statistik:
    Bisher haben wir gegen sechs der acht Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte gespielt und dabei unfassbare 14 der 18 möglichen Punkten geholt. Unglaublich und weiter so!

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  2. Um es mit Football Begriffen zu beschreiben.
    Einer der besten Defense gegen eine der besten Offense.
    Vorteile für uns:
    Heimspielstärke.
    Flutlichtspiel am Freitag Abend.
    Laut Tabelle starker Gegner.
    Das 0:2 aus der letzten Saison, dass uns damals fast Genick brach und viele sich mit dem Gedanken 2.Liga abgefunden hatten. REVANCHE!!
    Damals lagen beide Mannschaften auch eng beeinander.

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