Pirmin Schwegler im Duell mit dem damals noch blutjungen Thomas Müller.
Pirmin Schwegler im Duell mit dem damals noch blutjungen Thomas Müller.

Der Arena-Fluch der Frankfurter Eintracht ist seit dieser Saison offiziell beendet. Der 1:0-Erfolg auf Schalke zu Beginn der Rückrunde bedeutete den ersten Erfolg der SGE in der Gelsenkirchener Veltins-Arena. Damit gibt es in der Bundesliga nunmehr nur noch ein Stadion – abgesehen von dem des Neulings aus Leipzig -, in dem die Eintracht bis dato nicht gewinnen konnte: Die Münchener Allianz Arena. Die Chancen, diesen Negativlauf am Samstag zu durchbrechen, stehen bekanntermaßen nicht gut. Im Jahr 2009 allerdings waren die Hessen zumindest für einige Minuten mal ganz nah dran an den heutzutage unmöglichen drei Auswärtspunkten beim Branchenprimus.

Die Vorzeichen vor knapp siebeneinhalb Jahren waren gänzlich andere als in der laufenden Saison. Damals kamen die Münchener, die am 10. Spieltag die Gäste aus Hessen empfingen, denkbar schlecht in die Saison. In Liga und Champions League tat sich der FCB schwer, sodass sich die Eintracht im Vorfeld der Partie in München sogar Chancen ausrechnete. „Wir wollen mindestens einen Punkt heim bringen“, tönte der damalige Trainer Michael Skibbe.

Der Auftritt der Adler verlief dann nicht ganz so mutig, wie es die kecken Worte des Übungsleiters vermuten ließen. Mit lediglich zwei gelernten Offensivspielern auf dem Rasen rührten die Frankfurter Beton an. Mit einer Defensivtaktik wollten sie es dem verunsicherten Gegner und dessen erfolgsverwöhnten Fans besonders schwer machen. Abgesehen von einer guten Chance durch Miroslav Klose (4.) ging der Plan auf. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal fand keine Mittel, spielte zu behäbig. Das Publikum wurde frühzeitig unruhig.

Die Eintracht blieb ihrer Marschroute treu, setzte die sich anbietenden Konter aber auch denkbar schlecht. Zur Pause hielten die Gäste das torlose Remis, abgesehen von einem Pfostenschuss Luca Tonis (43.), fast schon mühelos. Auch die Anfangsphase des zweiten Abschnitts verlief nach dem bewährten Muster: Bayern rannte ideenlos an, Eintracht stand kompakt, traute sich aber auch nicht viel.

Noch besser wurde es für die Frankfurter Eintracht nach knapp einer Stunde. Einem Einwurf von Chris folgte ein genaues Zuspiels von Patrick Ochs auf Alex Meier, der vor Hans-Jörg Butt cool blieb und mit der ersten Chance das 1:0 der SGE erzielte. Die Hessen waren auf dem besten Weg, das perfekte Auswärtsspiel abzuliefern. Für die Vorentscheidung hätte schon wenig später erneut Meier sorgen können. Frei vor dem Bayern-Tor hielt ihn nur ein unberechtigter Abseitspfiff vom 2:0 ab. „Das war eine Schlüsselszene. Eine solche Fehlentscheidung tut weh und hat uns zurückgeworfen. Alex Meier ist ein erfahrener Mann, der diese Chancen häufig nutzt“, schimpfte Heribert Bruchhagen nach Spielschluss.

Zwei Minuten nach diesem Aufreger patzte auf der Gegenseite Oka Nikolov nach einer Flanke, sodass der eingewechselte Arjen Robben zum Ausgleich abstauben durfte (69.). Das Spiel lief auf eine Punkteteilung hinaus, da kam van Gaal die Idee, Daniel van Buyten für die Schlussphase als Stoßstürmer ins Zentrum zu berufen. Zwei Minuten vor Schluss ging der Plan auf. Eine Kopfballverlängerung fand den Belgier, der zum glücklichen 2:1-Endstand für die Bayern einnickte. Erneut war es nichts mit einem Sieg in der Allianz Arena. Bis heute war die Eintracht nie wieder so nah an einem Erfolg im Münchener Schlauchboot wie an diesem Herbst-Nachmittag.

Tore: 0:1 Alex Meier (60.), 1:1 Arjen Robben (69.), 2:1 Daniel van Buyten (88.).

FC Bayern München: Butt – Lahm, van Buyten, Badstuber, Pranjic, Tymoshchuck (62. Gomez), van Bommel, Schweinsteiger, Müller, Toni (86. Demichelis), Klose (59. Robben). Trainer: van Gaal.

Eintracht Frankfurt: Nikolov – Franz, Chris, Russ, Spycher, Bajramovic, Schwegler, Teber, Ochs, Meier (77. Fenin), Liberopoulos. Trainer: Skibbe.

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3 Kommentare

  1. Ein Fünkchen Hoffnung dass wir wieder gegen die scheinbar Übermächtigen uns einen Punkt ermauern.
    Aber eigentlich hoffe ich darauf, daß es kein Debakel wird. Die Bayern sind schon zur Zeit verdammt gut drauf.

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  2. Nah am Gegenspieler stehen und den ballführenden Spieler frühzeitig bekämpfen wäre m.M.n. einer der zielführenden Punkte.
    Wenn wir die Angriffswellen zulassen ist es nur eine Frage der Höhe des Torregens.
    Kompakt stehen und lange bzw. hohe Bälle vermeiden ein weiterer Punkt, denn die unkontrollierten Bälle führen schnell zu unkontrollierbaren und brandgefährlichen Kontern der Bayern.

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