herthabscberlin-eintrachtMit einer dezimierten Mannschaft reist die Frankfurter Eintracht in die Bundeshauptstadt. Dort trifft sie am 22. Spieltag auf die Berliner Hertha, die momentan nur einen Platz und einen Zähler hinter den Hessen platziert ist. Für die Adlerträger geht es darum, den kleinen Negativlauf zu stoppen und wieder zu punkten, denn noch sind es fünf Punkte bis zum erklärten Ziel der 40 Punkte – zudem hat sich die Jagd auf die europäischen Plätze weiter zugespitzt. Auch Leverkusen und Schalke drängen wieder nach oben und bauen Druck auf die vorderen Mannschaften auf. Auch auf die Hertha. Diese war in der Vorrunde – neben der SGE – eine der positiven Überraschungen dieser Saison. Nun stehen beide Mannschaften, die Kovac-Elf etwas unerwartet, weit oben in der Tabelle und wollen am Samstag, den 25.02.2017 um 18:30 Uhr zur Topspiel-Zeit die Konkurrenz auf Abstand halten. Sascha Stegemann, der bereits 35 Bundesliga-Partien gepfiffen hat, wird die Spielleitung übernehmen. Offiziell reisen 3.647 Eintracht-Fans mit in die Hauptstadt und werden ihrer „Notelf“ die Daumen drücken.

DIE AKTUELLE FORM

Wer gegen den Deutschen Rekordmeister Remis spielt, der kann so viel nicht falsch gemacht haben. Was die Hertha am vergangenen Samstag gegen den FC Bayern anbot, war aller Ehren wert. Die Münchener hatten zwar mehr Spielanteile zu verzeichnen, jedoch erkämpften sich die Berliner das gerechte 1:1. Wobei man bei einem späten Gegentor in der 6.(!) Minute der Nachspielzeit eigentlich nicht mehr von „gerecht“ und umkämpft sprechen dürfte. Eigentlich. Bitter war er allemal, dieser Gegentreffer von Goalgetter Robert Lewandowski, der erst am Ende druckvolle Bayern doch noch belohnte. Vead Ibisevic erzielte das umjubelte, aber umstrittene 1:0 in dieser Partie. Auf den 32-jährigen Bosnier sollte die Eintracht ganz besonders acht geben – der Bundesliga-Altstar ist immer für ein Tor gut. Keinen Treffer erzielte er am 20. Spieltag beim 0:2 auf Schalke. Dieses Auf und Ab in einer Rückrunde ist man bei der Hertha schon gewohnt: nach einer glorreichen Hinrunde mit Champions League-Ambitionen folgte in der Rückrunde meist der „Absturz“ aus den internationalen Rängen. Und genau dies wollen die Hauptstädter gegen die SGE im Spitzenspiel verhindern.

Michael Hector behauptet sich im Zweikampf.
Michael Hector behauptet sich im Zweikampf.

Irgendwann musste es ja so kommen: zwei Niederlagen in Folge für die Eintracht. Ein ungewohnter Umstand für die SGE, die nach einer Niederlage bisher immer wieder Punkte einfahren konnte. Das letzte Spiel gegen Abstiegskandidat Ingolstadt verlief mehr als unglücklich. Überrascht von der forschen und offensiven Taktik der Gäste, erspielten sich die Hessen anfangs ein, zwei gute Möglichkeiten den Ball im Netz unterzubringen. Dann aber folgte die Führung des FCI nach einem irregulären Eckball sowie eine überharte und unnötige Aktion des sonst so sicheren Abwehrchefs David Abraham. Die Rote Karte war verdient, der verschossene Elfmeter anfangs der zweiten Halbzeit ein weiteres „es hätt halt nicht sollen sein“ und der Entscheidungstreffer zum 0:2 setzte den Deckel auf eine insgesamt schlechte Partie der Frankfurter. Nach dem 0:3 in Leverkusen nun ein weiteres torloses Spiel – gegen den Tabellenvorletzten – eigentlich der Beginn einer kleinen, hessischen Ergebniskrise. Aber: noch stehen die Adlerträger auf Rang 5 und Niko Kovac wäre nicht Niko Kovac, wenn er nicht einen „Plan B“ aufzeigen könnte. Trotz Verletzungssorgen, Sperren – wenn einer diese Saison taktisches Geschick und ein glückliches Händchen in Personalentscheidungen entwickelt hat, dann der 45-Jährige Coach. Die Eintracht wäre mit einem Punktgewinn weiter mitten drin im Geschäft und nur noch vier Punkte vom Saisonziel entfernt.

STATISTIK und WISSENSWERTES

Ante Rebic und Alexander Esswein.
Ante Rebic und Alexander Esswein.

Bisher gab 57 Duelle zwischen beiden Teams. Die Hertha war insgesamt 26-mal erfolgreich, die SGE gewann immerhin 15 Spiele. Zu einer Punkteteilung kam es in 16 Fällen. Das Torverhältnis beträgt 102:80 Tore für BSC.

Auswärtsbilanz in Berlin: 28 Spiele – 6 Siege, 3 Remis und 19 Niederlagen. Torbilanz: 30:56 Tore gegen die Eintracht.

Rund ums Spiel: 

  • Eintracht ist gegen Berlin seit fünf Partien sieglos.
  • das Hinspiel endete mit einem tollem und unterhaltsamen 3:3. Die Führung wechselte dabei mehrmals: nach 0:1 ein 1:1 und 2:1 – danach drehten wieder die Berliner das Spiel und lagen bis zum Ende mit 3:2 in Front, bis Michael Hector unter stürmischem Jubel das 3:3 erzielte.
  • Die Berliner haben an den vergangenen acht Spieltagen insgesamt 5-mal verloren und holten nur zwei Siege und ein Unentschieden. Nur Darmstadt besitzt eine noch schlechtere Bilanz.
  • Niko und Robert Kovac wurden beide in Berlin geboren. Niko spielte von 1991 bis 1996 und 2003 – 2006 für den Hauptstadtclub.

Sperren: Omar Mascarell (10. Gelbe Karte), David Abraham (Rote Karte, noch zwei Spiele Sperre).

DIE AUFSTELLUNGEN

Berlin
Kalou (nach Fußprellung) ist wieder einsatzbereit und wird in der Startelf stehen. Ansonsten sind keine großen Änderungen zu erwarten.

Die mögliche Aufstellung von Hertha BSC
Jarstein – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Skjelbred, Stark – Haraguchi, Darida, Kalou – Ibisevic

Eintracht Frankfurt
Bastian Oczipka wird aller Vorrausicht nach in die Innenverteidigung (für den verletzten Jesus Vallejo) rücken und Michael Hector für David Abraham auflaufen. Makoto Hasebe könnte wieder den Organisator der berüchtigten Dreierkette mimen.

Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht
Hradecky – Hector, Hasebe, Oczipka – Chandler, Besuschkow, Gacinovic, Tawatha – Rebic, Blum – Meier

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8 Kommentare

  1. Auf dem Papier eine relativ klare Sache, aber eben nur auf dem Papier.

    Bin schon sehr gespannt auf das Spiel heute Abend. Uns traut heute, nach den Ausfällen, niemand etwas zu und genau darin kann auch unsere Chance liegen. Sicher wird das niemals offen kommuniziert, aber kann mir schon vorstellen, dass die Berliner uns heute unterschätzen und uns richtig überrollen wollen. Aber eines ist klar, einfach so im Vorbeigehen werden wir da nicht geschlagen, dafür ist Kovac zu clever und die Mannschaft vom Charakter auch zu gefestigt. Denke wir werden heute einen heißen Fight sehen und eine Eintracht, die sich mit allem wehrt, was sie hat. Und je länger es dann eben unentschieden steht, umso nervöser werden die Berliner, für die heute alles ausser einem Sieg eine Enttäuschung wäre.

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  2. @1
    Sehe ich ähnlich.
    In der Abwehr sollten Oczipka und Hector Kalou und Ibisevic
    in den Griff kriegen. Auf den Außenbahnen sind wir eh stärker.
    Die Entscheidung fällt im Mittelfeld. Aber wenn wir, egal wer
    spielt, mit Mut spielen, können wir dagegen halten.
    Ich hoffe, dass Besuschkow den einen oder anderen Pass
    für unsere schnellen Stürmer spielen kann.
    Der Rest ist Tagesform und Spielglück.

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  3. ich würde gerne Timmy Zentral sehen und Varela auf rechts und Tawatha raus, da ich Tawatha in der defensive schwächer als Varela finde aber Niko macht das schon. Wir haben eigentlich schon verloren und das ist unsere Chance !

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  4. Mein Tipp: 2:1 Sieg ! (wenn Hector nicht spielt)
    Mein Tipp 2:3 Niederlage ! (wenn Hector spielt)

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  5. Hier in Moabit haben sie sich schon mal warmgekloppt… :/

    Hector köpft wieder ein Tor 😉

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  6. Zu @4 alpi
    Wer soll die 2 Tore machen, ach ja Hector.
    Schön wäre es. Aber wir werden leider 0:3 verlieren. Dazu fehlen doch jetzt zu viele.
    Dafür ziehen wir am Dienstag – wieder mit Abraham und Mascarell – in die nächste Runde im Pokal ein.
    Aber vielleicht hat ja doch Olga@1 recht. Wäre für mich eine absolute Sensation.

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